„Gibt’s da noch was?“

Dies war eine der zentralen Fragen beim 3. Firmwegabend. Das Thema Sterben und Tod stand dabei im Zentrum und eben auch die Frage: Ist der Tod das endgültige Aus unserer Existenz oder gibt es nach dem Tod noch etwas?

Gerade in der Zeit von Corona hat dieses Thema sehr viel Aktualität gewonnen.

Zum Einstieg wurden die jungen Menschen auf den Friedhof eingeladen. Es war eine spezielle Stimmung in der Dunkelheit auf dem Friedhof, einem Ort mitten im Zentrum von Flawil, wo die Gräber derjenigen sind, die bereits verstorben sind.

Nach einem Einstieg mit einer Geschichte, die aufzeigte, dass auf diesem Friedhof nicht nur die Gräber alter Menschen sind, sondern dass es da auch eine ganz Zahl von Kindergräbern gibt, wurden die jungen Menschen eingeladen, mit einer brennenden Grab-Kerze in der Hand durch den Friedhof zu gehen, die verschiedenen Gräber und Grabsteine auf sich wirken zu lassen und die Kerze dann an einem Grab abzustellen, zu dem sie einen Bezug haben oder das sie sonst anspricht.

Dieser Einstieg kam durchaus gut an, wie die folgenden zwei Feedbacks zeigen:

„Der Einstieg auf dem Friedhof war schön. Ich durfte eine Kerze am Grab meiner Nonna aufstellen.“

„Der Friedhofbesuch war eine neue Erfahrung und bei Nacht und mit den Kerzen eine ungewohnte Athmosphäre.“

„Nur eines ist todsicher“

Ja, es gibt im wahrsten Sinn des Wortes nur eine Realität, die für alle Menschen todsicher eintreten wird, das ist der Tod. Für die jungen Leute scheint diese Frage noch weit weg, haben sie doch noch nach durchschnittlicher Lebenserwartung noch 70-80 Jahre vor sich. Dennoch haben etliche von ihnen den Tod auch schon näher erlebt, weil es jemand getroffen hat, der ihnen in der Familie oder im Bekanntenkreis nahe stand.

Die jungen Menschen tauschten aus, wie es ihnen auf dem Friedhof ging, und was sie machen würden, wenn jemand in ihrem nahen Umfeld sterben würde oder eine ihnen nahe Person einen lieben Angehörigen verlieren würde. Es gab sehr ernsthafte, offene und gute Diskussionen. „Ich habe sehr geschätzt, dass alle offen mit dem Thema umgingen und eigene Erfahrungen teilten.“ und „Man konnte an diesem Abend auch gut seine Gefühle preisgeben und mit den andern teilen.“ so zwei Feedbacks.

Leben nach dem Tod?

Anhand verschiedener bejahender aber auch skeptischer oder verneinender Statements von bekannten Persönlichkeiten zum Thema „Leben nach dem Tod“ waren die jungen Menschen eingeladen, selber festzuhalten, wie sie das mit der Frage vom Leben nach dem Tod sehen. Es kamen sehr unterschiedliche, aber tiefgründige Meinungen zum Ausdruck und beeindruckend war auch, wie ehrlich und offen die jungen Menschen sich darüber austauschen konnten. „Es war gut, mit der Gruppe verschiedene Vorstellungen zum Tod und zum Leben danach zu bespreichen. Die Offenheit der anderen war schön.“ so ein Feedback, stellvertretend für viel ähnliche.

Vom Tod auferstanden?

Im christlichen Glauben ist die Frage nach dem Leben nach dem Tod eine ganz zentrale. Nach dem unerwarteten und brutalen Tod von Jesus am Kreuz durften seine Freunde und zahlreiche weitere Menschen die Erfahrung machen, dass Jesus nicht im Grab blieb, sondern ihnen wieder als Auferstandener begegnete. Viele, die davon gehört hatten, waren anfangs skeptisch. Im Speziellen berichten uns die Evangelien vom Apostel Thomas, der den Berichten der Frauen und anderen Jünger nicht glaubte, die Jesus bereits als Auferstandenen gesehen hatten. „Wenn ich nicht meine Finger in seine Wundmale legen kann, dann glaube ich es nicht!“ so sagte er dezidiert. Einige Tage später kam der Auferstandene Jesus zu dem Ort, wo Thomas und die anderen Apostel waren und sagte zu Thomas: „Komm leg deine Finger in meine Wundmale!“ Überwältigt folgte Thomas dieser Aufforderung. Jesus sagte zu ihm: „Du glaubst, weil du siehst. Selig aber sind die, die nicht sehen und doch glauben.“ Jesus sagte dann zu seinen Jüngern: „So wie ich vom Tod auferstanden bin, so werdet auch ihr nicht sterben, sondern nach dem Tod wieder auferstehen zu einem neuen Leben ganz bei mir und meinem Vater.“

Milliarden von Menschen haben seither auf diese Worte Jesu vertraut, obwohl sie nicht wie Thomas die Finger in die Wundmale des auferstandenen Jesus legen konnten. Und wir heute sind in der gleichen Situation, dass die Frage an uns herantritt: „Glaubst du, auch wenn du nicht siehst?“ Eine schwierige Frage und in unserer wissenschaftsgläubigen Zeit, wo viele nur das für wahr halten, was wissenschaftlich einwandfrei bewiesen werden kann, tun sich viele schwer, an ein Weiterleben nach dem Tod zu glauben, weil dieses wissenschaftlich nicht bewiesen werden kann. Doch genauso wenig kann bewiesen werden, dass es ein Weiterleben nach dem Tod nicht gibt. Es ist also wirklich in der Entscheidung jedes einzelnen, sich dieser Glaubensfrage zu stellen.

Nahtoderfahrungen und Erfahrung mit Sterbenden

Es gibt bis jetzt niemand, der längere Zeit tot war und dann wieder zum Leben zurückkam und uns berichten konnte, was er erlebt hatte. Doch es gibt Tausende, welche eine so genannte Nahtoderfahrung gemacht haben, d.h. das Hirn wird aufgrund eines Herzstillstandes für eine gewisse Zeit nicht mehr durchblutet und dadurch erlahmt jegliche Hirntätigkeit. Viele, die das erlebt haben, können aber trotzdem von Erfahrungen an der Grenze des Todes berichten. Hans erzählte von seinem Sohn, der als 11jähriger eine solche Erfahrung machen musste und dabei erlebt hat, wie er durch einen dunklen Tunnel auf ein helles Licht zuging.

Andere berichten, dass sie sich selber von oben haben auf der Unfallstelle liegen sehen und konnten auch beschreiben, welche Menschen da waren und was sie gesagt haben.

Sind solche Nahtoderfahrungen ein Beweis oder wenigstens ein Hinweis auf ein Weiterleben nach dem Tod? Auf diese Frage gab es intensive Diskussionen.

Zum Schluss erzählte Hans die Erfahrungen, die er mit seinem Bruder gemacht hat, der im Alter von 22 Jahren an Krebs verstorben war. Sein Bruder hatte am Schluss eine starke Überzeugung und einen starken Glauben, dass sein Leben im Tod nicht einfach fertig ist. Seine Überzeugung, dass Gott ihn da nicht einfach fallen lässt, sondern hinüberführt in ein neues Leben, war so stark, dass er auch seiner Familie, aber auch all seinen Freunden helfen konnte, daran zu glauben und darauf zu vertrauen, dass ihr Leben hier weitergeht, seines aber an einem anderen Ort, von wo er mit ihnen verbunden bleibt. Damit erreichte der Bruder von Hans auch die jungen Menschen tief im Herzen, wie die folgenden Statements zeigen:

„Mich hat besonders die Geschichte vom Bruder von Hans berührt, es hat mir aber auch gezeigt, dass auch wenn jemand nicht mehr «menschlich» unter uns ist, trotzdem noch in irgendeiner Form bei uns ist.“

„Äusserst berührt hat mich die Geschichte von Hans. Ihm zuzuhören ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin wie gefesselt und könnte den ganzen Abend zuhören. Das Thema «Leben nach dem Tod» gefiel mir sehr. Ich fand es schön darüber in einer Gemeinschaft zu sprechen. Es war äusserst interessant, die anderen Meinungen und Vorstellungen zu hören.»

„Ich hörte sehr gerne Hans und seiner Geschichte zu, auch wenn gegen Schluss das Augenwasser kam. Ich habe sehr viel Respekt vor dem, was Hans und seine Familie erlebt haben. Man konnte an diesem Abend auch gut seine Gefühle preisgeben und mit den andern teilen.»

Feedbacks

Dieser Abend hat die jungen Menschen sehr berührt und ging tief. Das zeigen auch die folgenden Feedbacks eindrücklich:

«Ich fand es ein sehr gutes Thema. Ich finde es wichtig, über den Tod zu reden und mache es auch gerne, um weniger Angst zu haben. Mich haben die zwei Geschichten, die Hans über seinen Sohn und seinen Bruder erzählt hat, sehr berührt. Ich denke, ich werde das auch nicht so schnell wieder vergessen.»

«Als erstes möchte ich Hans danke sagen für die rührende Geschichte! Ich habe deine offene und ruhige Art am heutigen Abend sehr geschätzt. Vielen Dank, dass du bereit warst, deine Geschichte mit uns zu teilen!»

«Ich fand den Abend sehr gut, man konnte offen über ein Thema sprechen, das oft nicht angesprochen wird. Die Geschichte von Hans hat mich sehr berührt und mich daran erinnert, wie sehr ich meine Familie und Freunde schätze.»

«Es war gut, mit der Gruppe verschiedene Vorstellungen zum Tod und zum Leben danach zu bespreichen. Die Offenheit der anderen war schön.»

«Ich fand die zwei Geschichten von Hans sehr berührend. Ich finde, aus einem nicht so schönen (eher negativen) Thema wurde ein sehr positiver und schöner Abend gestaltet. Wir waren eine tolle Gruppe, die offen war.»

«Den Friedhofbesuch und die Erzählungen fand ich sehr gut, auch die Erzählung über Menschen, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben.»

«Es war ein sehr ernstes, aber auch spannendes Thema. Es war ein Abend, in dem man in sich gehen konnte, um über etwas nachzudenken, was man sonst nicht tut. Berührt haben mich die Geschichte von Hans, da ich schon mal etwas Ähnliches erlebt habe.»

«Es war gut, aber traurig, es gab gute und spannende Argumente. Ich habe einen Menschen gesehen, der einen Schmerz erlebt hat, den ich mir nie vorstellen könnte. Mir wurde klar, dass das Gefühl, meinen Bruder zu verlieren, sehr hart sein könnte.»

«Das Thema finde ich sehr spannend, da ich mir vieles davon in letzter Zeit auch gefragt habe. Besonders fand ich gut, dass Hans Geschichten erzählte, die er auch selber erlebt hat, denn so sieht man, dass das wirklich die Realität ist und diese ganz nah ist.»

«Es war spannend, andere Meinungen zu hören, da war schade, dass man durch Räumewechsel Diskussionen unterbrechen musste. Ich nehme mit, dass jedeR stirbt und dass das einfach irgendwann passiert. Man kann sich aber Gedanken machen darüber und das sollte man auch. Ich habe die anderen Ideen von den Personen in meiner Gruppe gut gefunden.»

«Ich habe sehr geschätzt, dass alle offen mit dem Thema umgingen und eigene Erfahrungen teilten. Die Geschichte von Hans hat ich extrem emotional berührt und mir gezeigt, dass der Tod das Thema jeder Person ist, unabhängig vom Alter.»

«Ich finde das Thema ein wenig speziell, da wir sonst mehr Spass und gute Laune mit Gott haben und nicht, was passiert, wenn wir tot sind. Ich nehme aber mit, dass ich auf mich achtgeben soll und dass man gedanklich auch nach dem Tod weiterlebt. Nur körperlich ist man fertig mit seiner Zeit.»

«Der Friedhofsbesuch war sehr eindrücklich und auch die Geschichten, da sie nicht von weit hergeholt sind, sondern persönlich erlebt wurden.»

«Bis jetzt habe ich dies den eindrücklichsten Abend gefunden, da mich das Thema immer wieder beschäftigt. Berührt haben mich definitiv die Geschichten von Hans. Obwohl es «nur» Worte waren, war es für mich wie greifbarer, das mit dem Tod und dem Leben danach.»

«Mich hat besonders die Geschichte vom Bruder von Hans berührt, es hat mir aber auch gezeigt, dass auch wenn jemand nicht mehr «menschlich» unter uns ist, trotzdem noch in irgendeiner Form bei uns ist. Ich fand die Diskussion in der Gruppe sehr spannend, da alle auch ein bisschen verschiedene Meinungen hatten und man gut darüber reden konnte.»

«Ich nehme vom heutigen Abend viele Ansichten von Kolleginnen und Kollegen über den Tod mit. Man konnte sich auch für sich selbst mit dem Thema befassen, was ich sehr gut fand. Die Umsetzung des Themas fand ich auch sehr gut, auch dass wir auf dem Friedhof waren.»

«Ich habe mich besonders an eine verstorbene Person aus meiner Familie zurückerinnert und habe mir viele Gedanken über den Tod gemacht. Ich konnte wie immer gut in der Gruppe meine Meinung äussern.»

«Der Einstieg auf dem Friedhof war schön. Ich durfte eine Kerze am Grab meiner Nonna aufstellen. Äusserst berührt hat mich die Geschichte von Hans. Ihm zuzuhören ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich bin wie gefesselt und könnte den ganzen Abend zuhören. Das Thema «Leben nach dem Tod» gefiel mir sehr. Ich fand es schön darüber in einer Gemeinschaft zu sprechen. Es war äusserst interessant, die anderen Meinungen und Vorstellungen zu hören.»

«Die Stimmung unter den Jugendlichen und den Leitern war sehr gefühlsvoll und angenehm. Ich hörte sehr gerne Hans und seiner Geschichte zu, auch wenn gegen Schluss das Augenwasser kam. Ich habe sehr viel Respekt vor dem, was Hans und seine Familie erlebt haben. Man konnte an diesem Abend auch gut seine Gefühle preisgeben und mit den andern teilen.»

«Der Tod, finde ich, ist für manche ein schwieriges Thema. Ich finde gut, dass niemand unter Druck gesetzt wurde. Der Friedhofbesuch war eine neue Erfahrung und bei Nacht und mit den Kerzen eine ungewohnte Athmosphäre. Es ist ein wichtiges Thema im Glauben, nicht allen fällt es leicht, darüber zu sprechen. Ich habe nach diesem Abend neue, anregende Gedanken zu diesem Thema.»

«Das Thema ist sehr spannend. Ich habe viel Neues gelernt zum Thema Tod. Ich habe viele Eindrücke bekommen und auch die Sicht der anderen kennengelernt. Wir hatten eine gute, spannende Gruppe.»

«Guter Einstieg auf dem Friedhof. Die persönlichen Erlebnisse von Hans haben mich besonders berührt. Alle haben sich interessiert.»

«Ich fand es sehr spannend, die anderen Meinungen zu hören zum Thema Leben nach dem Tod. Ich fand den Schluss, als Hans von seinem Bruder erzählte, etwas speziell, da es persönlich ist. Wir waren eine coole Gruppe.»

«Mich hat besonders die Geschichte von Hans berührt, was seine Familie da erlebt hatte. Es hat meine Meinung bezüglich dem Leben nach dem Tod bestärkt.»

«Es war sehr schön, dieser Abend mit dem Friedhof und die Geschichten von Hans waren sehr spannend. Ich fand es schön, aber auch mutig von ihm, da man damit gut über das Thema sprechen kann und alle haben an diesem Abend super mitgemacht!»

«Ich finde es toll, dass wir einen Besuch auf dem Friedhof gemacht haben. Der Film und die Geschichten von Hans haben mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt. Ich habe verschiedene Perspektiven von anderen erfahren, was auch mich weiterbrachte. Ich nehme viel Zuversicht und Kraft mit, was das Leben nach dem Tod betrifft.»

«Es wurde an diesem Abend nie langweilig, denn es war sehr abwechslungsreich! Das Thema war allgemein sehr gut und man konnte das sagen, was man wollte.»

«Ich fand die Erzählungen von Hans noch eindrücklich und es freute mich sehr, dass er damit umzugehen gelernt hat. Ich fand es toll, es hat mich zum tiefgründigen Nachdenken angeregt.»

«Mir hat es sehr gefallen, dass wir in der Gruppe über das Thema Leben nach dem Tod gesprochen haben. Am meisten berührt hat mich die Geschichte von Hans über seinem Bruder. Ich nehme auch mit, dass es Personen gibt, die schon mal eine Nahtoderfahrung hatten. Das Thema wurde sehr ernsthaft umgesetzt, ich konnte viel vom heutigen Abend mitnehmen.»

«Es war ein sehr spannendes Thema. Ich konnte viel überlegen und mir Gedanken machen.»

«Jeder denkt anders und man soll bei einem Todesfall den Betroffenen helfen. Es war ein wenig langweilig, als Hans erzählt hat. Alle haben mitgemacht und die anderen respektiert.»
«Die Geschichte, die Hans über seinen Bruder erzählt hat, war sehr berührend. Es hat mich in meinem Glauben an ein Leben nach dem Tod bestärkt.  Ich nehme viele spannende Meinungen meiner Gruppenmitglieder mit!»

«Mich habe die Geschichte von Hans sehr eindrücklich gefunden, vor allem auch die Zeichen von Gott, die ihn darin bestärken, dass es sein Bruder weiterlebt und es ihm jetzt gut geht.»