«Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!?»

Das Thema Liebe in ihren ganz verschiedenen Facetten stand im Mittelpunkt des 5. Firmwegabends. Dieses Thema stiess auf sehr grosses Interesse, aber auch die Tatsache, dass die jungen Menschen die Hälfte des Abends selber gestalten mussten fand grossen Anklang.

In verschiedenen Gruppen setzten sich die jungen Menschen mit unterschiedlichen Aspekten der Liebe auseinander. Das Naheliegendste war die Liebe zu KollegInnen oder FreundInnen. «Ich habe 500 Follower bei Instagram». Dieser Satz stand es als Ausgangspunkt spannender Diskussionen im Raum. Wie ist das mit diesen Personen? Sind das so was wie Freunde? Was sind wirkliche Freunde?  Stehe ich zu einem Freund auch dann noch, wenn es für mich Nachteile bringt? Am Beispiel der biblischen Geschichte von Petrus, der in der Not leugnete, dass er Jesus kenne, sah man, warum das manchmal gar nicht so einfach ist.

«Liebe deinen Nächsten!»

Diese Aufforderung findet sich in der Bibel schon im alten Testament, auch wenn nicht so allein für sich und auch Jesus nimmt sie auf in der vollen Form: «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Doch wer ist mit meinem Nächsten alles gemeint? Und wie kann ich sie oder ihn lieben, resp. was heisst Nächstenliebe überhaupt? Diese Fragen war Ausgangspunkt spannender Diskussionen. Das Fazit eines Firmkandidaten: «Ich möchte in Zukunft mehr auf die Nächstenliebe achten und es mir bewusster machen, bzw. zu schätzen, wenn mir jemand anders seine Nächstenliebe schenkt.»

«Liebe auch deine Feinde!»

Dieser provokante Aufruf Jesu gab Stoff für weitere Diskussionen. Kann man überhaupt seine Feinde lieben? Und wieso sollte man das tun?

Miteinander erörterten das die jungen Menschen intensiv. Hierzu das Feedback einer Firmkandidatin: «Liebe ist ein sehr spannendes Thema, das uns täglich beschäftigt und darum ist es spannend, darüber mehr zu erfahren und die Meinung anderer zu hören. Es war sehr abwechslungsreich gestaltet. Ich fand gut, dass über die verschiedenen Arten von Liebe gesprochen wurde. Mir wurde bewusst, wie wichtig es ist auch deine Feinde zu lieben.»

Sich selber lieben können

Dies war ein weiterer Aspekt, der intensiver angeschaut wurde. Es wurde bewusst, dass wir sehr schnell dazu neigen uns mit anderen zu vergleichen, nicht zuletzt auch mit Personen, die Schaufenster der Medien stehen und uns dann im Vergleich dazu defizitärer zu finden. Sich selber akzeptieren und lieben zu können, ist eine Herausforderung. Auf die Frage, was sie einfacher finden, sich selber zu lieben oder jemand anderen, gaben fast alle der jungen Menschen zur Antwort, dass es einfacher ist, einen andern zu lieben als sich selber.

Trotzdem wurde die Bedeutung der Selbstliebe erkannt: «Ich bin mir bewusst geworden, in welchen Situationen ich mit mir selbst zufrieden bin und wie ich mich daran selbst aufbauen kann.» so eine Firmkandidatin in ihrem Feedback, eine andere meinte: «Mir wurde klar, dass jeder selbstkritisch ist und dass das in Ordnung ist, weil Gott mich genau so erschaffen hat und mich auch so akzeptiert!!»

Liebe in der Zweierbeziehung

Dies ist noch eine ganz spezielle und wichtige Facette der Liebe, ohne die es uns Menschen gar nicht gäbe. Was erwarte ich denn von einer Person, mit der ich die Liebe in einer Zweierbeziehung leben möchte? Das war der Ausgangspunkt der Diskussionen. Schnell wurde aber auch bewusst, dass gerade in der Liebe als Zweierbeziehung auch immer noch das Umfeld des andern, z. B. seine Familie oder seine KollegInnen irgendwo mit ins Spiel kommen. Wie ist das z. B. wenn er oder sie Muslim ist? Spielt das keine Rolle? oder eben doch?

Den Firmwegabend selber übernehmen

Hier war nun der Zeitpunkt, wo die jungen Menschen aufgefordert wurden, dass sie die Leitung des zweiten Teil des Abends selber an die Hand nehmen sollten. Konkret sollten sie mit einer anderen Gruppe jene Aspekte der Liebe thematisieren und diskutieren, mit welchen sie sich bis jetzt genauer auseinander gesetzt hatten. Dies sollte auch mithilfe eines selbstgedrehten Videos zum Thema geschehen, welche dann die andere Gruppe fertig spielen sollte.

Die jungen Menschen fanden es toll, dass sie hier die Gestaltung des Abends zu einem so spannenden Thema selber in die Hand nehmen konnten, wie die drei Feedbacks zeigen: «Ich fand es toll, den Abend selber zu führen.» «Es war eine spannende Umsetzung, da wir selber gestalten mussten. Es hat sehr viel Spaß gemacht.» «Wieder mal viel Abwechslung, top!»

Gott lieben?!

Liebt mich Gott? oder Wie kann ich Gott lieben? Das war das Thema am Schluss des Abends. Anhand einer Geschichte konnten die jungen Menschen erkennen, was es heissen könnte, wenn wir Gott wie einen guten Vater oder eine gute Mutter sehen. Die Geschichte mit Gott beginnt für jeden Menschen schon im ersten Lebensmoment, so sagt es der christliche Glaube. Gott hat uns das Lebenslicht geschenkt und er begleitet uns durch dieses Leben hier auf der Erde und darüber hinaus mit seinem Segen. Dies kam schon zum Ausdruck, als unsere Eltern uns zur Taufe in die Kirche  trugen.

So endete der Abend auch mit einem kleinen Segensritual. Alle erhielten ein Weihwasserfläschchen, das an das Taufwasser erinnert. Auf dem Weihwasserfläschchen steht: «Mit Gottes Segen unterwegs»

Bei der Taufe haben alle Getauften diesen Segen mit dem Taufwasser zugesprochen bekommen. Jetzt auf dem Firmweg sind die jungen Menschen eingeladen einander ganz bewusst mit einem kleinen Ritual daran zu erinnern, dass wir mit Gottes Segen unterwegs sind, indem die jungen Menschen andern mit dem Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn machen und ihm in einem Satz zu sagen, was sie dem andern wünschen oder was sie am andern besonders schätzen.  So endete ein eindrücklicher Abend, wie die Feedbacks sehr schön aufzeigen:

Feedbacks

„Das Thema war spannend, gut zum diskutieren. Das Rollenspiel hat viele Emotionen gezeigt und man sollte alle akzeptieren.“

„Ich finde, Selbstliebe ist ein sehr wichtiges Thema, das vor allem in unserem Alter mehr thematisiert werden sollte.“

„Ich nehme mit, dass man auch sich selber lieben und nicht so streng zu sich selbst sein soll.“

„Es war sehr spannend, da es sehr alltagsbezogen war und einem so oft zum Hinterfragen gebracht hat.“

„Es war gut und unterhaltsam mit den Szenen, die man vorspielen musste.“

„Interessantes Thema. Ich fand es toll, den Abend selber zu führen.“

„Ich nehme für mich mit, warum die Menschen den Kontakt zu Gott suchen, dazu allgemein viel über die Liebe, auch über die Liebe zu Gott.“

„Es ist besonders wichtig, seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben.“

„Das Thema war interessant. Es macht Spass, wenn man selbst oder in der Gruppe anderen etwas vermitteln kann.“

„Tiptop, wichtiges Thema. Spannend, auch andere Meinungen zu hören. Tolles Rollenspiel mit meiner Gruppe, hat Spass gemacht.“