Schwierige Gewissensentscheide

I n unserm Alltag müssen wir jeden Tag -zig Entscheidungen treffen. Es kommt im
mer wieder vor, dass wir auch schwierige Gewissensentscheide treffen müssen. Was kann da helfen? Woran kann man sich da orientieren? Darum ging es beim 1. Firmwegabend.

Am Starttag hatten die jungen Menschen in einzelnen Gruppen Filme zu bestimmten Themen gedreht. Eine Gruppe befasste sich mit dem Thema ungewollt schwanger mit 17/18 Jahren.
Es entstand ein spannend gemachter Kurzfilm, der einen guten Einstieg ins Thema des 1. Firmwegabends bildete. Ein zweiter Kurzfilm vertiefte das Thema noch.

Anschliessend waren die jungen Menschen eingeladen, sich einmal vorstellen, was es für die jungen Frauen heissen würde, im jetzigen Alter schwanger, resp. für die jungen Männer im jetzigen Alter Vater zu werden. Würde ich das Kind austragen wollen oder abtreiben? Das war zunächst die Ausgangsfrage. Es gab eine breite Palette von Meinungen zu diesem Thema.

Intensive Diskussionen

Die jungen Menschen versuchten zuerst für ihre Position Argumente zu finden. In einer intensiven Diskussion tauschten sie nachher die Argumente aus. Die einen fanden, dass sie im jetzigen Alter nie die Verantwortung für ein Kind übernehmen könnten und völlig überfordert wären, dass dies ihre ganze Ausbildung verunmöglichen würde, andere wiederum argumentierten, dass sie es nie übers Herz bringen würden, ein Kind abzutreiben, dass dies sie das später ein Leben lang belasten würde, dass man Verantwortung für sein Tun übernehmen müsse und schliesslich auch Unterstützung der Familie hätte. Dies nur ein paar Argumente aus den intensiven Diskussionen.

Es war schnell klar: Bei dieser Situation geht es um eine schwierige Gewissensfrage, wo verschiedene Werte miteinander konkurrenzieren.

Doch was kann einem in solchen Fragen helfen? Woran kann man sich orientieren? Es war schnell klar, dass bei dieser Frage mindestens zwei Personen direkt betroffen sind und man darum nicht einfach alleine für sich entscheiden kann. Nebst dem intensiven Gespräch zwischen den potentiellen Eltern wurde das Gespräch mit weiteren Personen von vielen in einer solchen Situation als hilfreich angesehen.

Anderer Blickwinkel

Ein kleines Rätsel leitete über zu einer wichtigen Thematik. Die meisten FirmkandidatInnen waren nicht in der Lage, das Rätsel zu lösen. Bei der Auflösung gab’s dann den grossen Aha-Effekt. Ein Firmkandidat fasste das ganze gut so zusammen: „Wir haben es nicht geschafft, weil wir wie gefangen waren in der Problemzone und vergessen haben über den Tellerrand zu schauen und mal aus einer andern Perspektive das ganze anzuschauen.“

Was dies für das Thema Gewissensentscheid ungewollte Schwangerschaft heissen könnte, wurde an einem Bericht eines jungen Mannes klar, der in der Situation einer bevorstehenden ungewollten Vaterschaft nicht mehr ein und aus weiss und schliesslich in eine Kirche geht, um eine Kerze anzuzünden.


Da kommt ihm in den Sinn, wie sehr ihn der Einsatz für Schwache und Wehrlose bei Jesus beeindruckt hat und es wird ihm bewusst, dass er und seine Freundin die ganze Frage gar noch nie aus der Sicht des schwachen und wehrlosen werdenden Kindes angeschaut hatten. Es war für ihn noch nicht klar, wie sie sich entscheiden werden, aber die Gedanken an das, was ihn an Jesus beeindruckt hatte, gab ihm einen neuen und wichtigen Blickwinkel auf die ganze Frage.

Christlicher Glaube eine Hilfe bei schwierigen Fragen?

Kann der christliche Glaube, kann das, was Jesus gesagt, getan oder sonst irgendwie eingebracht hat, in schwierigen Fragen eine Hilfe sein? so lautete die Frage. Es wurde schnell klar: Die Bibel oder das, was von Jesus überliefert wurde, ist kein Rezeptbuch, wo man auf alle schwierige Fragen eine einfache Antwort findet. Trotzdem kann das Beispiel Jesu helfen, in schwierigen Fragen mal einen andern Blickwinkel einzunehmen und so vielleicht eher eine Lösung zu finden.

Um dem ein wenig auf die Spur zu kommen, erhielten die jungen Menschen eine Firmwegbibel geschenkt mit dem Auftrag, mal in einem Kapitel aus einem Evangelium etwas zu suchen, was sie von dem, was Jesus da sagt oder tut, für ihr eigenes Leben auch wichtig finden und auch kurz zu begründen warum.

Es kamen eindrückliche Statements zusammen, die eine gute Basis für weitere Diskussionen am nächsten Firmwegabend liefern werden.

Feedbacks

Dieser erste Firmwegabend kam bei fast allen gut bis sehr gut an, wie die folgenden Feedbacks zeigen:

„Es war ein sehr spannendes Thema, das immer aktuell ist, es war auch spannend gestaltet.“

„Das Thema war etwas fürs Leben, man musste viel überlegen, ob dieser Weg der richtige ist. Ich nehme mit, dass ich nicht nur meine Perspektive anschaue, sondern die einer anderen Person auch (Was sie fühlt zum Beispiel)“
„Ich fand es spannend, vor allem wie wir miteinander ausgetauscht und zwei Meinungen verteidigt haben. Ich nehme mit, dass ich nicht nur auf mich selbst schaue.“

„Das Thema fand ich interessant, da man immer wieder davon hört und es recht aktuell ist. Ich nehme mit, dass es sich lohnt, wichtige Fragen von einem erweiterten Blickwinkel anzuschauen, bevor beurteilt wird.“

„Es ist ein wichtiges Thema und in unserer Gruppe konnte man gut arbeiten.“

„Wir haben eine spannende Diskussion geführt, wir hatten auch einen guten Einstieg ins Thema, mir wurde klar, dass es wichtig ist, etwas von 2 oder mehreren Blinkwinkeln zu sehen.“

„Das Thema war sehr aktuell und deshalb konnte man sich gut hineinfühlen. Ich nehme mit, dass man zuerst nachdenken soll, bevor man etwas tut.“

„Ich fand es gut heute Abend und ich nehme mit, dass man bei schweren Entscheidungen auf sein Herz hören und für sich selber entscheiden soll.“

„Es war okay, aber mir nicht sehr viel gebracht, denn ich habe nichts Neues gelernt oder mitgenommen.“

„Es ist ein spannendes Thema, über das man nicht tagtäglich spricht. Es wurde sehr gut rüber gebracht und spannend gestaltet. Mir wurde klar, dass man seine Meinung mitteilen soll und dass es immer eine Lösung gibt und dass nichts falsch oder richtig ist.“

„Es haben alle sehr gut miteinander harmoniert.“

„Ich fand es spannend, mal mit mehreren und vor allem andern Personen über dieses Thema zu reden. Ich mochte die Diskussionen bzw. die Debatte, da beide Seiten aufgezeigt wurden. „Einstieg mit einem Film ist immer gut, Meinungsaustausch auch gut, eigentlich war alles gut.“

„Es ist ein Thema, das immer sehr wichtig und facettenreich ist. Man überlegt sich das nicht so im Alltag. Ich nehme mit, dass ich so eine Entscheidung nicht alleine treffen will.“

„Es war spannend und die Gruppe hat gut mitgemacht, der zweite Film hat mich weniger angesprochen.“

„Ich fand den Film sehr interessant und die Umsetzung des Themas sehr gut. Ich nehme mit, dass ich die Augen öffnen soll für die Zukunft.“

„Ich fand es ein spannendes Thema zum Diskutieren, ich nehme mit, dass man sich seinen Pflichten bewusst sein soll.“

„Der Film am Anfang war gut und es gab gute Diskussionen, alle waren sehr offen. Ich nehme mit, dass man manchmal zweimal überlegen muss.“

„Aktuelles und passendes Thema! Ich will mein Leben genau planen.“

„Es geht bei diesem Thema genau um unser Alter und wir können uns gut in diese Situation hinein versetzen. Wir hatten eine tolle Gruppe.“

„Wir hatten in der Gruppe eine positive Stimmung, mir wurde klar, wie wichtig Vertrauen und Helfen ist.“

„Ich finde es noch gut, dass wir uns bewusst werden, wie schnell so etwas geht. Ich fand es gut, dass jeder sich zuerst seine eigene Meinung bilden konnte. Wir konnten danach offen sprechen. Mir wurde klar, wie wichtig es ist, die Situation auch mal aus einer andern Perspektive zu betrachten.“

„Es ist ein Thema, das nicht alltäglich auf einen zukommt. Ich fand es gut, dass wir den Abend mit einem Film zum Thema begonnen haben.“

„Es war ein spannender Abend, Thema wurde gut umgesetzt.“

„Es war ein spannender, sehr abwechslungsreicher Abend: Film – diskutieren – schreiben –lesen. Ich nehme mit, dass man nicht alles auf die leichte Schulter nehmen kann.“

„Es war sehr interessant, obwohl man viel geschrieben hat. Ich nehme mit, dass man über alles reden kann.“

„Ich nehme mit, dass ich meine Entscheidungen manchmal auch hinterfragen sollte.“

„Ich nehme aus dem heutigen Abend mit, dass es verschiedenen Ansichten gibt und dass es auf ein paar Fragen keine richtigen oder falschen Antworten gibt.“

„Ich fand dieses Thema nicht so interessant.“

„Das Thema ist wichtig für jeden einzelnen und für die Gemeinschaft. Es hat sich teilweise etwas in die Länge gezogen. Ich nehme mit „weisere“ Entscheidungen zu treffen und mehr aus andern Perspektiven zu überlegen oder an Dinge ran zu gehen.“

„Das Thema fand ich gut, weil es aktuell aber dennoch ein sehr kontroverses und schwieriges Thema war. Ein sehr interessantes Gespräch kam zustande. Mir wurde bewusst, dass man bei schwierigen Situationen nicht gleich aufgeben sollte.“

„Ich fand das Thema sehr allgemein, bzw. man kann nicht darüber diskutieren, da dies eine Frage ist, die man für sich selbst entscheiden muss. Die Leitung war sehr sympathisch und hat das Thema gut rüber gebracht.“

„Ich fand das Thema sehr gut, da man sich einmal Gedanken darüber gemacht hat. Ich nehme mit, dass man alles sehr gut überlegen sollte, bevor man etwas entscheidet.“

„Mir wurde klar, dass man beim Thema Schwangerschaft aufpassen und sich Gedanken machen und für sich schauen, aber auch Ratschläge annehmen sollte.“

„Ich fand das Thema heute Abend gut und abwechslungsreich, es war mal was Neues. Die Gruppe war sehr angenehm.“

„Ein passendes Thema für unser Alter, wir haben gut diskutieren können. Ich nehme mit, meine Meinung vertreten zu können.“

„Es ist ein sehr aktuelles Thema und gibt immer gute Diskussionen. Der Film am Anfang war lang. Ich nehme mit, keine Entscheidungen überstürzt zu treffen, sondern besser versuchen noch einen neuen Blickwinkel zu finden.“

„Es war spannend zu hören, was andere zu diesem Thema meinen. Es war sehr gut umgesetzt, vor allem auch mit dem Rätsel mit den 9 Punkten wir einem etwas klarer. Wir hatten eine spannende Gruppe, alle mit einer eigenen Meinung. Ich nehme mit, die eigene Meinung zu äussern und zu vertreten.“