«Wenn alle Stricke reissen…»
Ausgangspunkt des 4. Firmwegabends war das symbolische Bild des Lebenshauses, das ein Mensch baut. Wie jedes Haus braucht ein solches Lebenshaus ein gutes Fundament. Fundamentsteine eines soliden Lebenshauses sind wichtige Lebenswerte.
Die jungen Menschen wurden eingeladen, einmal zu überlegen welcher Lebenswert für sie besonders wichtig ist. Es gab unterschiedliche Antworten auf diese Frage:
Für die einen war es «gute Beziehungen in der Familie», andere wählten «Menschen, die zu mir stehen», wieder andere entschieden sich für «dass andere mich so annehmen wie ich bin» oder «guter Lehrabschluss» und «gute Gesundheit».
Die Firmlinge schrieben ihren wichtigsten Lebenswert auf einen Ballon erklärten den andern, warum dieser Wert für sie so wichtig ist.
Anhand des Schicksals eines jungen Mannes wurden die Firmkandidatinnen damit konfrontiert, dass wichtige Lebenswerte innert Sekunden zerstört werden können: Beim einem Pendelsprung riss das fabrikneue Seil und der junge Mann stürzte 150m in die Tiefe.
Wie weiter?
Er überlebte den freien Fall in die Tiefe wie durch ein Wunder. Die vielen Knochenbrüche konnten zwar alle wieder verheilen, aber seit dem Unfall ist der junge Mann blind. Das bedeutet, dass sein wichtigster Lebenswert, nämlich sein Traumberuf Bergführer wie ein Ballon zerplatzt. Symbolisch dafür zerplatzte ein Ballon mit dem Stichwort «Traumberuf» mit einem lauten Knall.
Auch die jungen Menschen wurden damit konfrontiert, was es heissen würde, wenn ihr wichtigster Lebenswert durch einen Schicksalsschlag oder andere Umstände zerplatzen würde. Das ergab eindrückliche und tiefgründige Gespräche.
«Ich bin so en Dödel gsi»
Anschliessend konnte die FirmkandidatInnen anhand eines DOK-Films sehen, wie der junge Mann nach seinem Unfall mit seiner neuen Situation und seiner Blindheit lernt umzugehen.
Er sagt weiter, er habe gelernt, auf sich selbst zu hören, auf seinen Körper, seine Seele und auf seine Gefühle, auch auf die unangenehmen, diejenigen, die man lieber gar nicht hätte. Er will den Dingen auf den Grund gehen und ist überzeugt, dass seine Blindheit einen Zweck erfüllt. Er ist zuversichtlich, dass er irgendwann wieder mit den Augen sehen wird – und bis es so weit ist, sieht er eben anders, nämlich mit all seinen anderen Sinnen und mit seinem Herzen.
«I ha en Schutzengel kha»
Der junge Mann meint beim Besuch des Unfallortes, dass er einen guten Schutzengel gehabt habe. Am Dorfeingang von Flawil steht auch eine grosse Schutzengelfigur, die dieses Thema präsent hält. Die jungen Menschen diskutierten untereinander die Frage, wie sie das sehen mit dem Schutzengel: Gibt es so etwas? Wenn ja, habe ich auch schon das Gefühl gehabt, eine Schutzengel habe mir in einer bestimmten Situation geholfen. Die Meinungen waren recht unterschiedlich, aber es gab interessante Diskussionen.
Glaube ich an mich und meine Fähigkeiten?
In einer Schlussmeditation wurden die Gedanken des jungen Mannes, der trotz seines schweren Schicksalschlags zuversichtlich in die Zukunft blickt aufgenommen zu einer persönlichen Standortbestimmung.
Steven glaubt, dass es noch jemand anders gibt, der ihn glaubt, einer, der ihn mit seinem Schutzengel begleitet.
Wie ist das bei mir? Glaub ich dran, dass Gott an mich glaubt? Glaub ich dran, dass er mich erschaffen hat, weil er eine Aufgabe für mich hat in dieser Welt? Glaub ich an die Fähigkeiten und Talente, die er mir geschenkt hat? Nutze ich diese Talente wirklich genug? Wo müsste ich meine Talente eigentlich mehr einsetzen?
Feedbacks
„Der Abend war sehr interessant und vielfältig. Ich überlege mir sicher nochmals, wie ich zum Thema stehe und wie ich lebe und auf so etwas reagieren würde. Die Leitung war sehr empathisch und nicht wertend, ich fühlte mich extrem wohl und ernst genommen. Danke, war super!“
„Es gab spannende Inputs, alle haben gut mitgemacht. Ich nehme mit, das Leben wertzuschätzen, alles kann einem genommen werden“
„Ich fand es ein sehr gutes Thema, weil es gerade in diesen Anfangszeiten hilft. Ich nehme aus dem heutigen Abend mit, dass man immer das Beste aus seinem Leben machen sollte, egal was einem das Schicksal bringt.“
„Mir wurde klar: Man soll versuchen, das Positive zu sehen, auch in schwierigen Situationen. Man soll an sich glauben.“
„Es war sehr gut, um über sein Leben nachzudenken, wurde mit dem Film und der Geschichte gut rüber gebracht.“
„Die Geschichte von Steven war sehr spannend und das mit den zerplatzten Ballonen war ein sehr gutes Beispiel.“
„Ich finde das Thema sehr spannend, da ich mir jetzt auch ein paar Sachen zweimal überlege und nicht immer spontan handle. Die Gruppe war sehr motiviert. Ich nehme mit, dass ich versuchen sollte glücklich zu sein und egal in welcher Situation etwas Positives zu sehen.“
„Ich fand dieses Thema genial und mir wurde bewusst: Sei für das dankbar, was du hast.“
„Ich fand es ein spannendes Thema, das man im Alltag gut brauchen kann. Man sollte dankbar sein für sein Leben, nie weiss man, was im Leben geschieht oder was einem genommen wird. Darum sollte man das, was man hat immer schätzen und nicht als selbstverständlich anschauen.“
„Ich fand es gut, dass wir heute Abend über das Wichtige im Leben sprachen. Mir wurde klar: Ich sollte zufrieden sein, mit dem was ich habe. Mich nähme wunder, wie es Steven heute geht.“
„Ich fand das Thema sehr spannend. Es war extrem interessant, die Geschichte von Steven zu hören und was er nach so einem Unfall alles noch kann.
„Der Abend war kreativ mit den Ballonen, Dokumentation zu lang gezogen, die Gruppe war aktiv und kooperativ. Ich merke, ich muss das Leben mehr schätzen.“
„Es war sehr spannend, abwechslungsreich und gut wegen viel Selbstreflektion. Mir wurde klar, dass ich mehr an mich selber glauben sollte und wertschätzen, wer ich bin.“
„Sehr gutes Thema, sehr gute Leitung, alle haben sich beteiligt.“
„Der Abend war gut mit dem Film und dem Schreiben, nicht zu einseitig. Die Gruppe war offen, jedem wurde zugehört und jede Ansicht angenommen. Ich möchte im Hinterkopf halten, dass ich das Leben mehr schätzen und darauf acht geben sollte. Auch wenn es mal schwer ist, einen positiven Punkt zu finden und sich an dem zu orientieren.“
„Die Leitung war super, die Gruppe ging respektvoll miteinander um und hat gute Antworten geliefert. Mich hat beeindruckt, wie Steven mit seinem Schicksal umgegangen ist.“
„Ich fand es gut, mal über dieses Thema zu reden, es wurde mit dem Ballon gut visualisiert, mir wurde klar, was für mich im Leben wichtig ist.“
„Wir hatten eine sehr gute Gruppe und mir wurde klar, dass man selbstbewusst sein und seine Talente schätzen sollte.“
„Es war spannend, abwechslungsreich und wir mussten viel überlegen. Mir wurde klar wie wichtig es ist, dass man an etwas glauben kann.“
„Man konnte an diesem Abend viel über das Leben erfahren und das kann einem vielleicht aufbauen. Ich nehme mit, dass man im Leben alles schaffen kann und dass die Familie immer für einen da ist.“
„Es war spannend und auch wichtig, sich mal Gedanken zu machen. Es wurde einem sehr gezeigt, wie schnell es gehen kann. Darum will ich mein Leben mehr wertschätzen.“
„Ich fand das Thema gut, man denkt über das Positive im Leben nach, es war gut umgesetzt mit der Geschichte von Steven. Die Gruppe war aktiv.“
„Es war sehr spannend, interessanter Film, passte zum Thema. Alle waren interessiert und erstaunt. Mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, dass man offen ist für Veränderungen.“
„Ich finde dieses Thema wichtig, weil es zum Nachdenken anregt. Mir wurde klar, dass man das Leben geniessen sollte, auch wenn es mal nicht gut kommt.“
„Es war sehr interessant und man kann sehr viel davon mitnehmen. Ich nehme mit, dass ich versuche positiver zu leben und das Positive in Dingen zu sehen.“
„Mir wurde klar, dass dass man das Leben geniessen muss, weil es sich jederzeit ändern kann.“
„Gutes Thema, ich sollte das schätzen, was ich habe und tun kann.“
„Es war spannend und sehr gut umgesetzt, ich nehme mit, dass es sich lohnt immer weiter zu kämpfen und nicht aufzugeben.“
„Es war interesssant mit vielen Sichtweisen und einem guten Miteinander. Ich nehme für mich mit, die kleinen Sachen zu schätzen und dass es immer einen Weg gibt.“
„Ich fand das Thema gut, insbesondere auch den Einstieg. Man sollte schätzen, was man im Leben hat.“
