Im Geist von Franziskus im 21. Jahrhundert

Die FirmkandidatInnen hatten in Assisi auf eindrückliche Weise sich mit dem Geist von Franziskus und Chiara auseinandersetzen können und dabei viele wichtige Impulse für das eigene Leben bekommen.

Doch wie gelingt es, dies auch zu Hause in den Alltag aufzunehmen? Der 7. Firmwegabend widmete sich diesem Thema.

Insgesamt 3 Gäste waren dabei behilflich.

Für Armutsbetroffene in Indien im Einsatz

Da ist zunächst Salome Keller. Die junge Frau aus Flawil hat selber vor rund 6 Jahren den Firmweg hier gemacht. Während ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin kam sie mit dem Flawil Guido Lichtensteiger und seinem Engagement für bedürftige Menschen in Indien in Kontakt.

Sie begleitete ihn nach Indien und arbeitete zunächst 3 Monate in seinen Projekten. Später absolvierte sie ein halbjähriges Praktikum ihrer Physiotherapie-Ausbildung in Indien. Für sie war es eine spannende Erfahrung, eine konkrete Weise, den Spuren von Franziskus und Chiara und ihrem Einsatz für die Menschen am Rande zu folgen.

Gespannt folgten die jungen Menschen ihren Ausführungen.

„Du würdest nach der Lehre oder nach der Matura oder Matura gefragt, ob du auch so einen halbjährigen Einsatz machen?“ Mit dieser Frage wurden die jungen Menschen konfrontiert. Es gab spannende Diskussionen. Etliche der jungen Menschen könnten sich so einen Einsatz durchaus vorstellen, auch wenn es sicher in verschiedener Hinsicht eine Herausforderung darstellen würde.

Arme Menschen hier bei uns?

Gibt es denn arme und bedürftige Menschen nur in fernen Ländern wie Indien? Ja, wann ist denn jemand arm oder bedürftig? So lautete eine weiterführende Frage an diesem Abend.

Der zweite Gast Christian Sandmeier erzählte von seinem Leben und wie er verschiedene Gesichter der Armut am eigenen Leib erlebt hatte: Schwierige Familienverhältnisse in Kindheit und Jugend, Lehrer, die ihn in der Schule runtermachten, fehlendes Selbstvertrauen, der Fall in die Drogenszene und die damit verbundene jahrelange Verelendung bis zum Ausstieg, aber immer noch eine Existenz als Armutsbetroffener in einem reichen Land wie der Schweiz und trotzdem auch für andere Notleidende im Einsatz, im ganzen immer getragen von einem Glauben, dass da ein Gott ist, der ihn nie allein lässt, der mit auch ganz unten war und ihn auch jetzt hält, wo er wieder mehr Boden unter den Füssen hat.

Die FirmkandiatInnen waren schwer beeindruckt von der Ehrlichkeit und Offenheit, wie der zweite Gast dieses Abends die am eigenen Leib erfahrene Armut und Bedürftigkeit schilderte und wie ihn in allem drin sein christlicher Glaube Halt gegeben hat.

Als 3. Gast erzählte Vroni Krämer, wie sie als SeelsorgerIn mit Schwerpunkt Diakonie in unserer Seelsorgeeinheit tagtäglich mit Armutsbetroffenen unterschiedlicher Couleur zu tun hat und wie sie aber auch zahlreiche Menschen erlebt, die sich in diesem Bereich für Menschen in Not vor unserer Haustür einsetzen.
Eindrücklich waren auch ihre Schilderungen, wie schnell es gehen kann, dass jemand wie du und ich in die Armut geraten kann.

Die jungen Menschen diskutierten, wie sie in ihrem Umfeld die Armut und Not von andern wahrnehmen und wie sie solchen Menschen helfen könnten. Es gab sehr spannende Gespräche und der Abend kam bei den jungen Menschen sehr gut an, wie die folgenden Feedbacks zeigen:

Feedbacks:

«Armut ist ein Thema, das viel zu wenig angesprochen wird und auch sehr negativ belastet ist. Deshalb ist es wichtig, darüber zu informieren. Für mich war besonders interessant zu hören, wie man in die Armut kommen kann. Ich will aktiver werden und helfen.»

«Es war sehr spannend gestaltet mit den Gästen. Es gab gute Fragestellungen und gute Diskussionen.»

«Ich fand es cool, dass man auch mit Fremden so reden kann. Es ist nie zu spät, eine richtige Entscheidung zu treffen.»

«Ich fand das Thema sehr spannend, ich habe mich bis jetzt nie damit auseinander gesetzt. Mir wurde bewusst, dass viele arme Leute in der Schweiz gibt.»

«Es war gut, dass verschiedene Personen mit verschiedenen Geschichten da waren. Es war sehr spannend, was die drei Personen uns erzählten.»

«Was Herr Sandmeier erzählt hat, war sehr interessant. Ich nehme mit: Hilf den Armen!»

«Es war sehr spannend mit viel Abwechslung. Ich nehme mit, dass ich vorsichtig sein soll mit Ausgaben (Verschuldung). Man sollte sich besser bewusst sein, was man hat.»

«Das Thema war sehr interessant und mitreissend. Das, was Salome über ihre Erfahrungen in Indien erzählt hat, war  sehr beeindruckend. Auch die Lebensgeschichte von Christian hat mich sehr berührt.»

«Ich fand das Thema spannend, jedoch auch traurig. Mir wurde klar: Man soll anderen helfen, man kann auch selber schnell in Armut rutschen.»

«Ich fand es sehr spannend und extrem eindrücklich, so etwas wird einem sehr lang in Erinnerung bleiben. Mir ist klar geworden, dass ich so etwas wie Salome gemacht hat sicher mal erleben will, aber dass ich auch hier vor Ort eventuell helfen will, wo möglich und nötig. Ich finde das Thema sehr spannend.»

«Ich fand es gut, sich mal genauer mit Armut zu befassen. Mir wurde bewusst, wie unangenehm Armut für Betroffene ist.»

«Es war sehr spannend und gut umgesetzt. Ich werde mir mehr Gedanken über Armut machen.»

«Es war spannend. Ich fand es gut, dass Leute hier waren und über das Thema erzählt haben. Ich nehme mit, dass ich aufpassen muss mit der Sucht.»

«Es war sehr spannend, verschiedene Lebenssituationen zu erfahren. Mir wurde bewusst, dass man helfen soll, wo man kann und sich einfach zufrieden geben soll, auch wenn man nicht so viel hat wie andere.»

«Das Thema brachte mich zum Nachdenken und war spannend gestaltet. Ich schaue, dass ich möglichst vielen helfen kann und auch mal was spende…»

«Es war eine gute Reflektion vom Firmweg. Helfen in unserm Zeitalter. Es war sehr interessant, die verschiedenen Geschichten zu hören. Mir wurde klar, dass auch nur schon ein wenig Hilfe etwas ausmacht.»

«Es war ein Thema, das man vor allem in der Schweiz nicht so präsent hat oder darüber disktutiert. Mir wurde bewusst, dass Armut auch hier in der Schweiz ein sehr präsentes Thema ist.»

«Es war interessant, man konnte mehr über die Armut in der Schweiz erfahren. Es war gut, dass Personen da waren, die selber Erfahrungen im Thema haben. Ich möchte mich in der Gesellschaft mehr einsetzen.»

«Der Abend war sehr eindrücklich und auch bedrückend. Mir wurde klar, dass es jeden treffen kann und dass es selbst in Flawil mehr verbreitet ist als gedacht. Mir wurde auch bewusst, dass ich sehr viel mehr tun kann als ich dachte.»

«Ich fand es sehr interessant, weil es ein nicht so oft angesprochenes Thema ist., Alle haben gut mitdiskutiert. Es gibt für alles einen Ausweg, man kann immer versuchen, etwas Positives zu sehen.»

«Es ist manchmal hart, bei diesem Thema zuzuhören. Es beeindruckt, jemanden zu erleben, der das durchgemacht hat. Wir hatten eine gute Zusammenarbeit in der Gruppe. Mir wurde klar: Wir Menschen müssen zusammen halten.»

«Es ist nicht mein Thema, aber die Geschichten waren trotzdem eindrücklich. Es kann schnell gehen, bis man arm ist.»

«Das Thema ist, denke ich, sehr wichtig, weil es jeden treffen kann. Die Geschichten, die ich gehört habe, waren sehr interessant und haben gezeigt, wie das wahr Leben sein kann.»

«Ich fand es mega spannend. Vor allem die Geschichte von Christian! Es war super, dass Leute da waren, die das Thema in verschiedener Weise auch selber erlebt haben.»

«Ich habe sehr viele neue Ansichten erfahren. Es ist alles viel näher, wenn man direkten Kontakat mit den Betroffenen hat. Ich kann froh sein mit dem, was ich im meinem Leben habe.»

«Das Thema war sehr gut, es war toll, dass betroffene Personen vorbei gekommen sind. Ich kann mich sehr glücklich schätzen mit meinem Leben.»

«Es war sehr interessant und spannend, die verschiedenen Hintergründe kennen zu lernen. Wir haben gut zusammen gearbeitet. Ich werde Hilfe suchen gehen, um meine Vergangenheit verarbeiten zu können.»

«Ich fand es spannend zu hören, was andere erlebt haben, vor allem weil so offen geredet wurde. Mir wurde bewusst, dass es viele Leute gibt, die fast nichts haben und dass ich schätzen sollte, was ich habe.»

«Die Geschichten waren sehr spannend. Man sollte schätzen, was man hat, egal ob es viel oder wenig ist.»

«Mir wurde bewusst, ich möchte helfen, wo immer ich kann.»

«Mir wurde bewusst, dass viele gar nichts für ihre Armut können.»

«Ich fand es toll, dass wir das besprochen haben. Es war gut Leute aus eigener Erfahrung zu hören. Armut kann jeden treffen.»

«Es war recht anstrengend so viel zu zuhören. Mir wurde aber klar, dass ich das wertschätzen soll, was ich habe und Armen entgegen kommen soll.»
«Es war gut, weil es bewusst gemacht hat, dass Armut auch hier bei uns alltäglich ist. Es war sehr spannend. Mir wurde bewusst, dass Armut jeden treffen kann und niemand etwas dafür kann.»

«Es war ein spannendes Thema, da man sonst nicht viel darüber spricht.»

«Ich fand das Thema sehr spannend, denn im Alltag spricht man selten darüber. Es war abwechslungsreich und sehr spannend aufgebaut und wir hatten eine gute Zusammenarbeit. Ich möchte Hilfe geben, wo ich kann.»