Aus einem anderen Blickwinkel

Im Leben kann man immer wieder in die Situation kommen, schwierige Entscheidungen treffen zu müssen. Wie findet man eine gute Entscheidung? Woran orientiert man sich da? Dies waren zentrale Fragen des 1. Firmwegabends.

Nach dem sehr gut verlaufenen Starttag im Kloster Magdenau trafen sich die jungen Menschen zum ersten Mal zu einem Firmwegabend. Der Einstieg erfolgte mit einem Film.

Schwanger mit 16

Die 16jährige Lisa hatte einen Förderpreis gewonnen und kann in ein Elitegymnasium eintreten. Ihre Eltern sind sehr stolz auf sie. Allerdings gibt es da ein unverhofftes Problem: Lisa ist schwanger! Diese Nachricht löst bei allen Betroffenen zunächst grosse Verwirrung aus, bei Lisa selber, bei ihren Eltern, aber auch bei ihrem türkischen Freund Osman und dessen Eltern.

Während für die Eltern von Lisa schnell klar ist, dass Lisa das Kind abtreiben soll, und auch Osman zunächst nichts von dem Kind wissen will, ist die Sache für Lisa nicht so klar. Soll sie das Kind wirklich abtreiben oder soll sie es behalten? Die Eltern beider jungen Leute treffen sich und finden, sie sollten mit vereinten Kräften Lisa dazu bringen, das Kind abzutreiben.

Doch Lisa ist sich mittlerweile ziemlich sicher: Sie möchte das Kind behalten. Kann sie dem Druck der Umgebung standhalten?

Wie würde ich mich entscheiden?

Der Film wurde an dieser Stelle gestoppt. Die jungen Menschen erhielten nun die Aufgabe, sich einmal in die Situation hineinzuversetzen, dass sie jetzt in ihrem Alter und ihrer Lebenssituation entweder Mutter oder Vater eines werdenden Kindes wären. Wie würde ich mich da entscheiden? Soll das Kind abgetrieben werden oder würde ich es behalten wollen?

Nach einem ersten kurzen Stimmungsbild machten sich die jungen Leute daran, Argumente für die eine oder andere Entscheidung zu sammeln. Anschliessend wurden ganz intensive Diskussionen zu für und wider Abtreibung geführt. Es wurde klar, es gibt da Argumente auf der Sachebene, aber es gibt auch die emotionale Seite. Die Diskussionen waren für die jungen Leute sehr spannend, wie die folgenden zwei Feedbacks zeigen:

«Gutes Thema, weil man viel darüber reden konnte, es war auch gut umgesetzt. Wir haben spannende Diskussionen gehabt. Mir wurde bewusst, dass Abtreibung ein heikles Thema ist.»

«Ich fand es gut, dass man über ein Thema diskutiert hat, das uns alle betreffen könnte. Ich fand es sehr gut, dass wir unsere Meinungen austauschen konnten. Es war eine gute Stimmung, man konnte gut reden. Mir wurde bewusst, dass man aus seinen Grenzen auch mal raus muss und weiter denken sollte.»

Einen anderen Blickwinkel einnehmen

Anschliessend erhielten die jungen Menschen eine Rätselaufgabe zugeteilt, wo Punkte mit Linien verbunden werden mussten. Sie bissen sich an diesem Rätsel so richtig die Zähne aus.

Es konnte nur gelöst werden, wenn man nicht in den engen Grenzen, welche die Punkte setzten verhaften blieb, sondern ganz bewusst darüber hinaus schaute.

Dies wurde als ganz wichtiger Impuls aufgenommen für schwierige Entscheidungen. Es ist nicht selten so, dass schwierige Entscheidungen einem sehr einengen und man immer um die gleichen Punkte kreist und nicht weiter kommt. Wenn es da gelingt, mal etwas den Rahmen zu erweitern, auch mal aus einem anderen Blickwinkel auf die ganze Frage zu schauen, dann kann das sehr hilfreich beim Finden einer Lösung sein.

Glaube kann andere Blickwinkel eröffnen

Was im Rätsel galt, das wurde an einem konkreten Beispiel zum Thema dieses Abends verdeutlicht. Es war der Bericht eines Kantischülers, dessen Freundin, noch in der KV-Lehre, schwanger geworden war. Beiden war klar geworden, dass sie das Kind abtreiben mussten, aber der junge Mann war irgendwie doch verzweifelt in seiner Situation.

Obwohl nicht so religiös, ging er da in eine Kirche und zündete eine Kerze an. In der Stille der Kirche kam ihm Jesu Einsatz für die Schwachen und Hilflosen in den Sinn. Und plötzlich fragte er sich, ob das werdende Kind nicht auch so ein schwaches und hilfloses Geschöpf war? Ihm wurde bewusst, dass sie bei ihren ganzen Diskussionen den Blickwinkel des im Mutterleib heranwachsenden Kindes noch gar nie überlegt hatten.

Ihm war überhaupt nicht klar, ob das etwas an ihrer Entscheidung ändern würde, aber zumindest mussten sie darüber noch miteinander reden.

Glaube ist kein Rezeptbuch, kann aber Impulse geben

Beim Firmweg geht es auch um die Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben. An diesem Beispiel wurde aber deutlich: der christliche Glaube ist kein Rezeptbuch. Das, was über Jesu Reden und Wirken in der Bibel überliefert ist, gibt keine einfachen und klaren Handlungsanweisungen für ganz konkrete Fragen. Aber es hilft, mal noch einen anderen Blickwinkel einzunehmen und dadurch auch noch andere wichtige Punkte zu sehen, die bei einer Entscheidung auch mit berücksichtigt werden sollten.

Dieser Faden wurde anschliessend weiter verfolgt. Die jungen Menschen erhielten eine Bibel und den Auftrag, zwei Beispiele zu suchen, wo Jesus etwas sagt oder tut, das sie auch wichtig finden als Orientierung im eigenen Leben. Es kamen ganz spannende Gedanken zusammen, die dann am kommenden Firmwegabend wieder aufgegriffen werden.

Tolle Gemeinschaft

Eines wurde an diesem Abend auch ersichtlich: die jungen Menschen haben die Wichtigkeit von Vertrauen und Verantwortung, wie sie am Starttag thematisiert wurden voll erkannt und in ihrem Umgang untereinander umgesetzt. Bei der Bewertung im Feedback, wie sie am heutigen Abend ihre Gruppe erlebt haben, kam der sagenhafte Notendurchschnitt von 5.7 zustande! Ja, die jungen Menschen auf dem diesjährigen Firmweg sind wirklich eine ganz ausgezeichnete Gemeinschaft, was sich auch in den Feedbacks zum Abend widerspiegelt.

Feedbacks

«Es ist in der heutigen Zeit ein grosses und wichtiges Thema. Es wurde auf verschiedene Weise nähergebracht und gut geleitet. Die Gruppe war mega cool und wir konnten gut miteineinander diskutieren. Mir wurde bewusst, dass man immer ein zweites Mal überlegen sollte, wenn es um grosse Entscheidungen geht.»

«Ich finde das Thema sehr gut, denn es ist ein schwieriges und man spricht nicht sehr oft darüber. Die Umsetzung fand ich gut mit dem Film als Einstieg, unseren persönlichen Meinungen und noch einem Teil mit der Bibel, so dass man viele Perspektiven sieht. Die Gruppe hat sich auch gut eingebracht. Mir wurde bewusst, dass es in dieser Frage keine einfache Entscheidung ist und dass man offen darüber sprechen soll.»

«Der Abend war spannend, interessant und gut umgesetzt. Wir hatten eine tolle Gruppe und konnten gut diskutieren. Mir wurde klar, dass es im Leben nicht immer so läuft, wie es laufen sollte.»

«Das ist ein wichtiges Thema und ich liebe es, die Meinungen anderer zu hören. Es wurde so auch nie langweilig. Mir wurde bewusst, dass es schwieriger ist, eine Lösung zu finden, wenn man die Situation erlebt.»

«Ich fand das Thema gut, mit den Kollegen redet man sonst nicht über so etwas. Wir hatten eine gute Gruppe und gute Argumente. Ich nehme mit, dass ich mir viele Gedanken machen möchte, bevor ich ein Problem angehe.»

«Ich fand das Thema sehr gut, da normalerweise eher selten darüber gesprochen wird, es jedoch wichtig ist. Es war abwechslungsreich und interessant gestaltet. Wir hatten es sehr gut in der Gruppe und es war toll, die alten Kameraden wieder zu sehen. Ich war beeindruckt von der Offenheit, über dieses Thema zu sprechen und mir wurde auch bewusst, dass der Glaube helfen kann, Entscheidungen zu treffen.»

«Spannendes Thema, spannend gestaltet. Es gaben alle ihren Beitrag und wir konnten gemeinsam das Thema besprechen. Mir wurde bewusst, dass der Glaube in schwierigen Zeiten einem auffangen kann.»

«Ich fand das Thema gut und spannend und man konnte gut diskutieren. Ich fand die Leitung gut und es war auch lustig gemacht. Mir wurde bewusst, dass sich gute Gedanken machen sollte vor schweren Entscheidungen.»

«Ich fand das Thema sehr gut und gut zum Diskutieren. Es wurde auch auf verschiedene Arten besprochen. Es war aber sehr schwer sich zu entscheiden, ich habe noch keine endgültige Meinung.»

«Ich fand es gut, gute Umsetzung mit viel Schriftlichem. Mir wurde bewusst, dass man Fragen von verschiedenen Seiten anschauen sollte und dass der Glaube bei einem Gewissensentscheid helfen kann.»

«Ich fand das Thema gut, und auch gut, dass wir darüber geredet haben, jeder hat mitdiskutiert. Ich nehme viele Gedanken mit.»

«Es war sehr interessant und spannend. Mir wurde bewusst, wie wichtig es ist, sich über Sachen Gedanken zu machen und nicht einfach schnell mal was zu entscheiden.»

«Schweres Thema, weil man in der konkreten Situation vielleicht anders handeln würde, als man jetzt sagt. Mir wurde auch bewusst: Die Kirche kann bei schwierigen Fragen ein Rückzugsort sein.»

«Ich finde, dieses Thema ist wichtig für das Leben. Ich nehme von heute die Bibel mit und auch, dass man sich gut überlegen muss, ob man ein Kind will oder nicht.»

«Ich fand es sehr interessant und es ist ein wichtiges Thema. Es war sehr abwechslungsreich. Es war eine angenehme Stimmung in der Gruppe, habe mich mit allen verstanden. Mir wurde klar: Es ist wichtig, dass man wichtige Entscheidungen überdenkt und man am Schluss für sich entscheidet und nicht was die anderen gerne hätten.»

«Ich fand das Thema spannend. Guter Einstieg mit dem Film. Ich nehme mit, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt.»

«Der eine oder die andere wird vielleicht einmal mit diesem Thema konfrontiert sein, daher fand ich es sehr gut. Die Einführung und anschliessende Diskussion hat mir gefallen, es war auch unterhaltsam. Mir wurde klar: Man sollte die Dinge von verschiedenen Perspektiven anschauen.»

«Ich fand das Thema gut und es hilft im Leben. Ich nehme mit, dass man in schwierigen Situationen einen Schritt zurücktreten soll und das ganze mal von aussen betrachten.»

«Es war spannend, die Meinungen anderer zu hören. Es war gut organisiert und wir hatten eine tolle Gruppe. Was ich mitnehme? Dass man vielleicht nicht immer abtreiben muss und auch eine Bibel.»

«Sehr aktuelles Thema. Gut umgesetzt, vielleicht etwas viel schriftlich, wäre mündlich auch gegangen. Ich nehme vom heutigen Abend Folgendes mit: «Es gibt verschiedene Wege, ein Problem zu lösen, eine Bibel und dass der Glaube helfen kann.»

«Ich fand es spannend zu hören, was andere über das Thema Abtreibung sagen. Es war ein sehr guter Einstieg mit dem Film. So merkte man, wie es wirklich passieren kann. Alle waren sehr offen und motiviert. Mir wurde klar, dass man für jedes Problem eine Lösung finden kann.»

«Wichtiges Thema, spannend, abwechslungsreich gestaltet, es hätte noch etwas mehr davon erzählt werden können, was die Kirche dazu sagt, sonst aber spannend. Motivierte coole Gruppe. Ich nehme mit, mir in schwierigen Entscheidungen Zeit zu lassen.»

«Wichtiges Thema, ist aber recht einfach zu beantworten. Einleitung mit Film und dann Besprechung fand ich sehr gut, gute Leitung.»

«Das Thema war gut, weil es doch evt. vorkommen könnte und man sich sonst wenig Gedanken dazu macht. Gute Umsetzung, da es sich nicht irgendwie komisch anfühlte, darüber zu reden. Jeder hat auch mitgemacht. Mir wurde klar, dass jeder eine eigene Meinung hat.»

«Gutes Thema, weil man viel darüber reden konnte, es war auch gut umgesetzt. Wir haben spannende Diskussionen gehabt. Mir wurde bewusst, dass Abtreibung ein heikles Thema ist.»

«Das Thema war spannend und ganz okay, auch die Gruppe. Ich nehme Argumente für und gegen die Abtreibung mit und dass man das ganze gut im Voraus besprechen sollte.»

«Es war spannend, andere Blickwinkel zu sehen. Der Film war ein guter Einstieg, die Diskussion war sehr spannend. Es haben alle gut mitgemacht und auch Interesse gezeigt, die Stimmung war gut. Mir wurde klar, dass es immer mehrere Lösungen und Blickwinkel gibt.»

«Ich fand es gut, dass man über ein Thema diskutiert hat, das uns alle betreffen könnte. Ich fand es sehr gut, dass wir unsere Meinungen austauschen konnten. Es war eine gute Stimmung, man konnte gut reden. Mir wurde bewusst, dass man aus seinen Grenzen auch mal raus muss und weiterdenken sollte.»

«Es war ein spannendes Thema und man konnte viel darüber reden. Es war eine gute Idee, am Anfang schon zu deklarieren, ob man für oder gegen eine Abtreibung in dieser Situation ist. Mir wurde aber auch klar, dass man sich immer alles zweimal überlegen soll.»

«Spannendes Thema, eines aus unserer Zeit. Es war cool, neue Leute in der Gruppe. Mir wurde klar, dass man keine Kurzschlusshandlungen machen sollte.»

«Das Thema war interessant, aber nicht viele Argumente. Der Filmausschnitt war interessant, die Umsetzung auch sonst spannend, man musste selber denken. Die Gruppe war super, es gab gute Argumente, es war auch sachlich. Ich nehme vieles aus diesem Abend mit, auch dass mir eine Kollegin bewusst gemacht hat, mehr auf das Emotionale zu achten.»

«Das Thema hatte viele tiefgründige Aspekte. Der Film am Anfang war die perfekte Einleitung. Es war spannend und auch lustig. Ich nehme mit, dass man wichtige Dinge mehrmals überlegen sollte.»

«Es war ein spannendes Thema, bei dem man viel diskutieren konnte. Gut war, wie mit der Einteilung der eigenen Meinung auf einer Skala am Anfang eine Diskussion gestartet wurde. Ich nehme mit, dass man sich einen zweiten Gedanken beim Thema Abtreibung machen sollte.»

«Mir gefiel das Thema, sehr gut! Ich rede gerne darüber. Der Film am Anfang war spannend und witzig zugleich. Die Art, wie meine Gruppe diskutiert hat, gefiel mir. Die Gruppe war ehrlich, positiv und motiviert. Wir hatten ein tolles Klima. Mir wurde bewusst, dass ich zu meiner Meinung stehen soll.»

«Es ist ein wichtiges Thema, das jeden mal betreffen kann. Ich fand es gut, dass nach unserer Meinung gefragt wurde. Jeder hat mitgemacht und was beigetragen! Find ich supi! Ich nehme mit, dass man auch über die Sache hinaus denken sollte, wie man das bei der Aufgabe mit den Punkten tun musste.»

«Es war ein spannendes Thema, es war gut umgesetzt und man konnte gut diskutieren, alle machten gut mit. Mir wurde klar: bei manchen Sachen muss man darüber hinausschauen.»

«Ich fand es ein gutes Thema, weil man sich mal Gedanken darüber machen musste, was man selber entscheiden würde. Gute Kommunikation und Zusammenarbeit. Es ist ein heikles Thema und man sollte sich gut überlegen, was man machen würde.»

«Das Thema war sehr tiefgründig. Ich habe mich bis jetzt noch nie damit befasst. Mit einem Film zu starten ist immer gut. Ich werde schauen, dass ich nie in eine solche Situation komme.»