Leben – Tod – Leben nach dem Tod?

Das Thema des 3. Firmwegabends hat alle FirmkandidatInnen sichtlich berührt, denn es nahm sehr existenzielle Fragen auf. Die sehr positiven Feedbacks zeigen aber deutlich, dass die jungen Menschen es schätzten, zu diesem Thema mit ihren KollegInnen in vertieften Austausch zu kommen.

Der Einstieg fand auf dem Friedhof statt. Der Friedhof, der Ort, wo die Gräber der Verstorbenen sind, liegt mitten im pulsierenden Dorfleben. Für viele junge Menschen scheint das Thema Tod weit weg. Anderen ist es aber schon sehr real nahe gekommen durch den Tod von nahestehenden Menschen.

In einem ersten Input erzählte Hans von einer Erfahrung, die er als Seelsorger machen musste mit den Eltern eines tot geborenen Kindes, für die es ganz wichtig war, dass ihr Kind hier auf dem Friedhof ein Grab und eine würdige kirchliche Abschiedsfeier bekam.

Die jungen Menschen wurden darauf hin eingeladen, einmal ruhig durch den Friedhof zu gehen und die einzelnen Gräber etwas genauer anzuschauen. Was fällt auf? Gibt es Symbole von Hoffnung auf diesen Gräbern? Zeichen dafür, dass diese Menschen für andere immer noch weiter leben? Sie waren auch eingeladen, eine brennende Grabkerze bei einem Grab hinzustellen z. B. bei einer Person, die sie kannten.

«Ich fand den Einstieg in den Abend auf dem Friedhof sehr schön“ so das Feedback einer Firmkandidatin, „denn ich denke, das war eine Überwindung für alle. Ich selber gehe selten dorthin, weil es mich immer sehr berührt. Ich fand es aber sehr schön, dass wir eine Kerze bekommen haben, die wir zu einem Grab stellen konnten. Ganz allgemein fand ich den Abend sehr abwechslungsreich und gut.»

Emotionaler Austausch

Dieser Einstieg hatte ganz unterschiedliche Gefühle bei den jungen Menschen ausgelöst. Es war beeindruckend, wie offen und achtsam und unter Zulassung von Emotionen und auch Tränen die jungen Menschen über ihre Erfahrungen zum Thema Tod oder die Gefühle, welche das Thema auslöst, miteinander in den Austausch kamen. Dies zeigen auch die folgenden zwei Feedbacks:

«Ich fand es schön, dass unsere Gruppe ehrlich und offen über dieses Thema diskutiert hat.»

«Ich finde es auch gut, die weniger schönen Themen miteinander zu besprechen und die verschiedenen Meinungen zu hören. Jeder von uns hat eine andere Perspektive auf den Tod und man konnte gut miteinander darüber reden.»

Weiterleben nach dem Tod?

Der Tod ist sozusagen das einzige im Leben eines Menschen, was im wahrsten Sinn des Wortes todsicher ist. Aber war es dann das auch mit einem Leben eines Menschen? Ist der Tod das unwiderrufliche Ende unseres Daseins? Diese Fragen haben schon Milliarden von Menschen in allen Zeiten bewegt. Zahlreich sind die Antworten in den verschiedenen Kulturen und Religionen. Anhand ein paar kontroversen Zitaten zur Frage eines Lebens nach dem Tod versuchten die jungen Menschen ihre eigene Sicht zu dieser Frage zu ergründen. Es gab recht unterschiedliche Meinungen in den intensiven und interessanten Gesprächen.

Was sagt der christliche Glaube zu dieser Frage?

Ein zentraler Inhalt des christlichen Glaubens ist die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod. Worauf gründet diese Hoffnung? Ein Filmausschnitt illustrierte, was in der Bibel über Tod und Auferstehung Jesu berichtet wird. Der Tod am Kreuz war für die Freunde Jesu ein riesiger Schlag, eine ganz grosse Enttäuschung. Jesus, in den sie so viel Hoffnung gesetzt hatten, war mit einer der grausamsten Todesstrafen, die die Menschheit je erfunden hatte von seinen Gegnern aus dem Weg geräumt worden. Doch drei Tage nach seinem Tod fanden Frauen und dann auch Männer das Grab Jesu leer vor. Und Maria Magdalena begegnete dem vom Tod auferstandenen Jesus.

Thomas, einer der besten Freunde Jesu konnte die Erzählung von Maria nicht glauben. „Wenn ich nicht meine Finger in seine Wundmahle und meine Hand in seine offene Seite legen kann, so glaube ich das nicht!“ so seine klare Aussage. Doch dann begegnet auch er dem auferstandenen Jesus und kann seine Wundmahle berühren. Völlig überwältigt kann auch er jetzt glauben, dass Jesus wieder vom Tod auferstanden ist. Jesus begegnete seinen Freunden noch mehrere Male und sagte ihnen: So wie ich vom Tod auferstanden bin, so werdet auch ihr vom Tod auferstehen und dorthin kommen, wo ich jetzt hingehe, zurück zu meinem Vater im Himmel, um für euch eine Wohnung zu bereiten.“

Die Freunde Jesu berichteten diese Erfahrung weiter und der Glaube auf ein Weiterleben nach dem Tod bestimmte die christliche Religion bis in die heutige Zeit.

Hinweise aus heutiger Zeit?

Andererseits haben wir heute nicht die Gelegenheit, so wie Thomas dem auferstandenen Jesus zu begegnen. Können wir trotzdem an ein Weiterleben nach dem Tod glauben oder müssen wir auch wie Thomas sagen: „Solange ich das nicht schwarz auf weiss bewiesen bekomme, glaube ich nicht!“?
Gibt es denn heute Hinweise, die für ein Weiterleben nach dem Tod sprechen könnten?
Eventuell könnten die so genannten Nahtoderlebnisse solche Hinweise sein. Stellvertretend für tausende solcher dokumentierten Erfahrungen wurde in einem kurzen Filmausschnitt das Nahtod-Erlebnis einer jungen Frau erzählt, das sie nach einem schweren Unfall hatte. Sie sah ihren Körper von aussen, begegnete an einem schönen Ort ihren verstorbenen Grosseltern und anderen bereits Verstorbenen, die sie kannte und konnte von dort auch ihre Eltern sehen, wie sie während der Operation in einem Nebenraum um ihre Tochter bangten.

Es entstanden intensive und kontroverse Gespräche in den Gruppen, ob und wenn ja inwiefern die Auferstehung Jesu oder auch die Nahtoderlebnisse einem Hoffnung oder gar Gewissheit über ein Weiterleben nach dem Tod geben können. Oder kann es nur das geben, was wir eindeutig wissenschaftlich beweisen können? Ein Firmkandidat fasste das in seinem Feedback sehr treffend so zusammen: «Es war ein krasses Thema, das alle beschäftigen wird. Es ist ein wichtiges, eindrückliches und spannendes Thema. Es war spannend, verschiedene Meinungen zu hören: Die einen meinen zu wissen, dass es nur dieses Leben gibt, andere denken, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.»

„Euer Leben geht hier weiter, meines an einem anderen Ort!“

Dies war ein Satz, den der im Alter von 22 Jahren an Krebs verstorbene Bruder von Hans seiner Familie kurz vor seinem Tod ans Herz legte.
Hans erzählte, wie er die 3 Jahre der Krankheit und das Sterben seines Bruders in so jungem Alter erlebt hatte. Sein Bruder hatte lange um sein Leben gekämpft. Als es aber klar wurde, dass die Krankheit stärker war, wollte er nicht, dass alle jetzt nur noch die Köpfe hängen lassen, sondern dass sie die Zeit, die verblieb, möglichst intensiv noch miteinander erleben durften. So insistierte er u. a. darauf, dass der 60. Geburtstag seines Vaters mit einem grossen Fest gefeiert werden soll und er voll dabei sein wolle. Es war dann eine Erfahrung in einer schlaflosen Nacht, wo er, der sonst nie in der Bibel las, diese nach dem Zufallsprinzip aufgeschlagen hatte und dort den Psalm 23 las, wo u.a. steht, dass auch wenn man durch ein dunkles Tal gehe, man keine Angst haben müsse, weil Gott immer mitgeht und einem Halt und Sicherheit gibt. „Als ih diese Worte gelesen habe, habe ich sowas von gespürt: Ich habe keine Angst mehr vor dem Sterben. Ich muss durch das dunkle Tal gehen, aber Gott geht mir und lässt mich nicht fallen.“

Von da an strahlte er eine grosse Zuversicht, Ruhe und Zufriedenheit aus und ermunterte seine Familie und Freunde das eigene Leben möglichst zu leben denn „Euer Leben geht hier weiter, meines an einem anderen Ort!“
Für Hans und seine Familie aber auch die Freunde seines Bruders war der frühe Tod eine sehr schwere Erfahrung, aber der verstorbene Bruder hatte allen eine Hoffnung an ein Weiterleben nach dem Tod mit auf den Weg geben können, die so authentisch und echt war, dass sie keine wissenschaftliche Begründung mehr braucht. Der Tod des Bruders hat Hans viel genommen, aber auch einiges an Hoffnung, Zuversicht und Glauben geschenkt.

Dieses Erlebnis berührte die Anwesenden sichtlich und öffnete auch neue Horizonte, wie die folgenden Feedbacks zeigen:

«Der Abend war sehr gut aufgebaut und grossen Respekt an Hans für diese emotionale Geschichte. Ich nehme neue Ansichten von andern und mir selber mit.»

«Die Geschichte von Hans’ Bruder hat mich wirklich sehr berührt. Es tat mir leid, doch es war auch schön mitzuhören, dass sein Bruder lächelnd starb.»

«Die Geschichte von Hans hat mich sehr berührt und mitgenommen. Es war eindrücklich zu sehen, dass es für ihn wie ein Auftrag ist, diese Erfahrung an uns weiter zu geben. Wir konnten alle gut miteinander reden und es gab spannende Diskussionen.»

Feedbacks:

«Ich habs gut gefunden mit Leuten, mit denen man sonst nicht so Sachen teilt, über ein so ernstes Thema reden zu können. Gut war auch die offene Gestaltung des Abends. Es war gut, dass dieses Thema angegangen wurde, denn ich hätte sonst nie mit denen in meiner Gruppe darüber geredet. Ich habe aber dadurch jetzt ein neues Bild zu diesem Thema bekommen.»

«Das, was Hans über das Sterben seines Bruders erzählt hat, hat mich sehr berührt. Ich fand es sehr schön, dass er das erzählen konnte. Was ich mitnehme, ist, dass auch wenn es jemandem nicht gut geht, man noch die gemeinsame Zeit geniessen sollte und immer für ein Lächeln Kraft hat.»

«Der heutige Abend war der eindrücklichste von allen. Die selbst erlebten Geschichten, die erzählt wurden, haben mich beeindruckt und sind eingefahren. Ich werde mir viele Gedanken machen.»

«Ich habe das Thema und unsere Auseinandersetzung damit sehr spannend, auch wenn es keine klare Antwort über das Leben nach dem Tod gab.»

«Dank diesem Thema habe ich mir mal Gedanken gemacht, was nach dem Tod passieren könnte. Ich fand auch den Film über die Nahtoderfahrung spannend. Es war auch spannend, die verschiedenen Meinungen der KollegInnen zu hören.»

«Ich habe mir sonst schon privat über das Thema Tod und Leben nach dem Tod Gedanken gemacht. Aber mal mit einer Gruppe darüber zu reden und die verschiedenen Meinungen zu hören, war sehr interessant.»

«Es war ein trauriges und hartes Thema, aber ich nehme mit, dass man auch kurz vor dem Sterben noch glücklich sein kann.»

«Ich finde, das Thema wurde gut angegangen und jeder hat seine Meinung dazu eingebracht.»

«Man konnte sich viele Gedanken zu diesem Thema machen, die Abwechslung der Methoden war gut.»

«Es ist ein sehr ernstes, aber auch ein persönliches und trauriges Thema. Aber ich nehme, mit, dass man nach einem Verlust eines anderen Menschen nicht einfach das eigene Leben aufgeben soll, da das Leben ja immer weiter geht.»
«Ich finde es auch gut, die weniger schönen Themen miteinander zu besprechen und die verschiedenen Meinungen zu hören. Jeder von uns hat eine andere Perspektive auf den Tod und man konnte gut miteinander darüber reden.»

«Es war spannend und interessant. Ich nehme mit, dass es wichtig ist an die Personen zu denken, die von uns gegangen sind und positiv für sie zu denken, weil die Hoffnung, dass es für sie ein Weiterleben gibt, nie stirbt.»

«Die Geschichte vom Bruder von Hans hat mich mega berührt und mich so dankbar gemacht, dass ich meine ganze Familie noch hier habe. Wir haben auch sehr gut über ernste Sachen in diesem Thema in der Gruppe reden können.»

«Ich fand es einfach schön, einmal über dieses Thema zu sprechen, da es ein Thema ist, welches generell gemieden wird. Ich fand es auch sehr gut, wie das Thema angegangen wurde. Es hat wirklich gutgetan. Ich fand es auch schön, wie verständnisvoll alle waren und auch zugehört haben.»

«Es war ein krasses Thema, das alle beschäftigen wird. Es ist ein wichtiges, eindrückliches und spannendes Thema. Es war spannend, verschiedene Meinungen zu hören: Die einen meinen zu wissen, dass es nur dieses Leben gibt, andere denken, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.»

«Ich fand es ein sehr wichtiges Thema, auch wenn es schwer ist. Ich fand es irgendwie schön und traurig zugleich, nochmals an alle Verstorbenen zu denken. Ich glaube fest daran, dass die Menschen nie sterben werden, denn in unseren Herzen leben sie immer weiter.»

«Es hat mich eigentlich so ziemlich alles berührt heute Abend und mich an eine für mich schlimme Zeit erinnert. Aber es gab auch Hoffnung, wie es den Verstorbenen geht. Unsere Gruppe war sehr toll und verständnisvoll.»

«Ich mochte das Thema nicht so, weil wir am Anfang auf den Friedhof gingen, und dann war nachher so viel Trauer in der Luft. Ich fand es aber spannend, die Meinungen anderer zu hören.»

«Ich fand es spannend, Eindrücke von Erlebtem zu hören, z. B. die Geschichte die Hans über seinen Bruder erzählt hat. Das Thema wurde sehr vielseitig und eindrücklich angegangen.»

«Ich fand es spannend, auch mal über den Tod zu sprechen und darüber zu diskutieren, was danach sein könnte. Die Geschichte von Hans und seinem Bruder hat mich sehr berührt.»

«Ich fand es schön, dass unsere Gruppe ehrlich und offen über dieses Thema diskutiert hat.»

«Die traurige Geschichte vom Bruder von Hans hat mich sehr berührt. Ich finde es wichtig, dass man über das Thema Tod redet und in unserer Gruppe waren alle offen dafür.»

«Ich fand die Zeit auf dem Friedhof sehr gut und die eindrücklichen Geschichten.»

«Der Abend war sehr gut aufgebaut und grossen Respekt an Hans für diese emotionale Geschichte. Ich nehme neue Ansichten von andern und mir selber mit.»

«Die Geschichte von Hans’ Bruder hat mich wirklich sehr berührt. Es tat mir leid, doch es war auch schön mitzuhören, dass sein Bruder lächelnd starb.»

«Ich nehme die verschiedenen Erfahrungen vom heutigen Abend mit. Ich fand es sehr gut, dass ich meine Meinung einbringen konnte und alle gut mitgemacht haben.»

«Mich hat die Geschichte von Hans berührt und die Gespräche. Ich konnte meine Meinung gut einbringen.»

«Es war eine schöne Geste, dass wir eine Kerze auf dem Friedhof anzünden konnten und viele Fragen in der Gruppe besprochen haben. Auch die Geschichten von Hans waren lehrreich und spannend.»

«Es war ein spannendes Thema und ich nehme viel mit. Es war spannend umgesetzt und jeder hat etwas beigetragen.»

«Mich haben die Worte von Hans’ jüngerem Bruder berührt. Es war ein Thema, über das es viel zu sagen gab und wir uns gut austauschen konnten.»

«Die Berichte über die Nahtoderfahrung haben mich besonders berührt. Ich bin mir jetzt sicher, dass es etwas nach dem Tod gibt. Wir haben einander in der Gruppe viele persönliche Geschichten und Kommentare erzählen können.»

«Ich fand unsere Gruppe sehr gut, es gab interessante Gespräche. Ich habe mir bis jetzt nie wirklich Gedanken über dieses Thema gemacht, habe aber jetzt einigermassen ein Bild dazu. Ich nehme mit, dass man aus dem Tod von nahen Mitmenschen nicht nur verliert, sondern auch etwas gewinnen kann.»

«Es gab viele spannende Aussagen und Geschichten. Ich habe die Sicht auf den Tod von andern gehört und habe selber nochmal nachgedacht. Alle waren gut dabei und haben mitgemacht.»

«Das Thema war sehr spannend. Am meisten berührt hat mich die Geschichte von Hans. Aber auch der Austausch mit den anderen hat mir viel gebracht. Ich glaube, dass nach dem Tod in den Himmel kommt.»

«Ich fand den Einstieg in den Abend auf dem Friedhof sehr schön, denn ich denke, das war eine Überwindung für alle. Ich selber gehe selten dorthin, weil es mich immer sehr berührt. Ich fand es aber sehr schön, dass wir eine Kerze bekommen haben, die wir zu einem Grab stellen konnten. Ganz allgemein fand ich den Abend sehr abwechslungsreich und gut.»

«Ich nehme vom heutigen Abend vieles mit. Es war interessant und aufschlussreich. Die Stories waren hochinteressant, auch die Gruppen sind, wie immer sehr gut zusammengestellt.»

«Die Geschichte von Hans hat mich sehr berührt und mitgenommen. Es war eindrücklich zu sehen, dass es für ihn wie ein Auftrag ist, diese Erfahrung an uns weiter zu geben. Wir konnten alle gut miteinander reden und es gab spannende Diskussionen.»

«Ich nehme viele neue Gedanken über das Leben nach dem Tod mit. Berührt hat mich die Geschichte, die Hans uns so offen erzählt hat.»