Was hilft bei schwierigen Entscheidungen?

„Mir wurde heute Abend bewusst, dass man bei gewissen Themen den Glauben mit einbeziehen kann und dass man durch den Glauben Lösungen findet.» So lautete das Feedback einer der jungen Menschen zum 1. Firmwegabend, an welchem sich die jungen Menschen in intensiven Diskussionen mit einer schwierigen Entscheidung befassten.

Ausgangspunkt des Abends war ein Filmausschnitt, wo die 16jährige Lisa ungewollt von ihrem 18jährigen Freund Osman schwanger wird. Für beide entsteht dadurch eine sehr schwierige Situation. Für die Eltern der beiden ist es klar, dass Lisa das Kind abtreiben soll, damit die Zukunft der beiden jungen Leute nicht gefährdet ist. Lisa ist sich da aber nicht so sicher und möchte das Kind eher behalten. Es wurde am Abend bewusst offen gelassen, wie die Geschichte im Film weitergeht.

Es ging nämlich im Folgenden darum, dass sich die jungen Menschen einmal selber in diese Lage versetzten. Wie wäre für dich eine ungewollte Schwangerschaft jetzt? Wie wäre es für dich als junger Mann, wenn deine Freundin von dir ungewollt schwanger wäre? Würdest du das Kind abtreiben oder behalten wollen?

Es gab in den meisten Gruppen recht kontroverse Meinungen. Bewusst wurden einmal Argumente für und solche gegen eine Abtreibung gesammelt. In einer angeregten und längeren Diskussion wurden die Pro- und Contra-Argumente dann ins Spiel gebracht.

„Über den Tellerrand hinausschauen“

Anschliessend mussten die jungen Menschen ein kleines Rätsel lösen, wo es Punkte mit Linien zu verbinden galt. Dies erwies sich für viele als eine scheinbar unlösbare Knacknuss.
Tatsächlich lässt sich das Rätsel lösen, aber dafür muss man einen etwas weiteren Blick haben, so quasi über den Tellerrand hinaus. Dies ist generell bei schwierigen Entscheidungen ein wertvoller Input und kann auch bei der Frage der Abtreibung hilfreich sein, wie das konkrete Beispiel von Paddy, einem 18jährigen, dessen Freundin ungewollt schwanger geworden war, zeigte.

Eine Kerze angezündet

Paddy erzählt wie verzweifelt er und seine Freundin Sandra gewesen sind. Aber letztlich haben sie entschieden, das Kind abzutreiben. Mehr zufällig ging Paddy in seiner Verzweiflung in die leere Kirche und zündete dort eine Kerze an, weil er sich erinnerte, dass er das früher als Kind ab und zu gemacht und es ihm gut getan hatte. In der Stille der Kirche kam ihm einiges über Jesus in den Sinn und was er eigentlich an ihm besonders geschätzt hatte, nämlich, dass er sich immer für die Armen und Schwachen einsetzte, die sich sonst nicht wehren konnten. Es war wie ein über den Tellerrand Hinausblicken, die Einnahme einer neuen Perspektive mit Hilfe des Beispiels von Jesus. Er stellte sich die Frage, wie das werdende Kind, das ja auch völlig schwach und schutzlos war, wohl zu dieser Entscheidung stehen würde. Er hatte keine klare Antwort, aber er merkte, er musste diese Frage mit seiner Freundin nochmals besprechen.
Das, was Paddy passiert war, wurde dann genauer angeschaut. Das Beispiel von Jesus hatte ihm geholfen, über den Tellerrand hinauszuschauen, nochmals eine neue Perspektive einzunehmen, die vorher vergessen gegangen war. Der christliche Glaube ist kein Rezeptbuch, wo man pfannenfertige Antworten auf gewisse Fragen nachlesen kann, aber er hilft zu einem Perspektivenwechsel, um die Frage nochmals aus einem anderen Blickwinkel anzuschauen.

Firmwegkerze als Ausdruck einer speziellen Perspektive

Am Starttag hatten alle selber eine eindrückliche Firmwegkerze gestaltet, wo etwas von ihrem Glauben, ihrer Beziehung zu Gott, dem was in ihrem Leben wertvoll ist und was sie vom Firmweg erwarten, zum Ausdruck kommt.
Die jungen Menschen versuchten darum an diesem Abend ganz bewusst, nochmals zu beschreiben, was auf ihrer Kerze dargestellt ist, als ihr konkretes Potential eines Perspektivenwechsels mithilfe des Glaubens. Es kamen sehr eindrückliche Beschreibungen zustande, die dann auch ausgetauscht wurden.

Quelle des christlichen Glaubens

Im letzten Teil des Abends ging es darum, einmal ganz bewusst hinzuschauen, wo denn des Beispiel von Jesus den jungen Menschen eine neue Perspektive schenken kann. Sie luden sich die Bibel auf ihr Handy und suchten in einem Kapitel aus einem der Evangelien ganz bewusst nach zwei Beispielen, wo das, was Jesus sagte oder tat sie beeindruckte und ihnen einen wichtigen Input für ihr eigenes Leben geben kann. Auch hier kamen sehr Interessantes zusammen, was dann die Basis für den nächsten Firmwegabend im Oktober sein wird.

Feedbacks

Der Abend kam bei den jungen Menschen gut bis sehr gut an. Die jungen Menschen bewerteten Thema, Umsetzung und Gruppe mit Noten zwischen 1-6 und schrieben Feedbackkommentare.  An einem der beiden Abende kamen die mit Abstand höchsten Feedbacknoten zustande, die je an einem Abend in allen 20 bisherigen Firmwegen vergeben wurden, Zeugen eines sehr eindrücklichen Erlebnisses.

«Ich finde das Thema sehr wichtig. Es ist ein grosses Thema und trifft auf uns zu. Darüber zu diskutieren bringt andere Meinungen zum Vorschein. Die Gruppe war cool und nett und ich nehme sehr viel aus diesem Abend mit.»

«Ich fand es spannend, mit den anderen über Pro und Contra der Abtreibung zu diskutieren. Die Leitung war sehr gut und es gab auch eine gute Abwechslung. Es herrschte eine entspannte Stimmung; alle haben einen Beitrag geleistet, was zu einer guten Diskussion geführt hat. Mir wurde heute Abend bewusst, dass man bei gewissen Themen den Glauben mit einbeziehen kann und dass man durch den Glauben Lösungen findet.»

«Das Thema ist aktuell und es war spannend, die Meinungen anderer zu erfahren. Wir hatten eine interessante Diskussion, es war ein offenes Gespräch. Ich nehme mit, dass es wertvoll ist, in schwierigen Situationen einen Perspektivenwechsel vorzunehmen.»

«Es ist ein wichtiges Thema, welches leider wenig als Diskussionsthema behandelt wird. Durch das Suchen von Pro- und Contra-Argumenten konnte man offener werden. Es wurde darum gut und mit guten Argumenten diskutiert. Mir wurde bewusst: Es gibt heikle Themen, über die man sprechen darf/muss/soll und auch Gott darf man IMMER fragen.»

«Ich fand das Thema sehr interessant und es wurde auch sehr gut umgesetzt. Die Gruppe war sehr toll, man konnte gut zusammen diskutieren, ich habe viel für mich gelernt.»

«Das Thema fand ich sehr gut, weil es zeitgemäss war und zu unserem Lebensstil passte. Der Film war ein super-Einstieg und nachher konnte man auf diesem aufbauen. Wir hatten eine sehr aktive Gruppe. Mir wurde bewusst: Für jede Entscheidung, die man macht, muss man auch die Konsequenzen tragen.»

«Das Thema war sehr gut, es könnte im echten Leben auch passieren. Den sehr schnellen Einsitieg ins Thema fand ich gut. Die Gruppe war sehr aufgestellt und gesprächig. Mir wurde bewusst, dass der Glaube in schwierigen Situationen helfen kann.»

«Ich finde das Thema sehr gut, denn man spricht nie über solche Themen in der Freizeit. Die Umsetzung war sehr gut, man konnte sich oft und gut austauschen. Die Gruppe hatte viele verschiedene Meinungen, dadurch wurde es sehr spannend. Ich nehme mit, mehr Gedanken über das Leben zu machen und auch zu hinterfragen.»

«Das Thema hat mich interessiert, es wurde sehr gut umgesetzt und wir hatten eine super Gruppe. Ich habe viel Neues über Jesus usw. gelernt.»

«Es war spannend, da ich nie wirklich über dieses Thema nachgedacht habe. Ich fand es gut, dass wir mit einem Film eingestiegen sind und danach in kleineren Gruppen diskutiert haben. Die Gruppe war sehr gut! Und es hat Spass gemacht zu diskutieren. Mir wurde klar: Bei einer unerwarteten Situation ist es am Besten, sich viele Gedanken darüber zu machen und nicht schnell, schnell zu entscheiden.»

«Es war ein gutes Thema, es wurden gute Bilder verwendet, die Gruppe war gut, freundlich, gefühlsvoll und anständig. Ich habe für mich entdeckt, dass der Glaube wichtig ist im Leben.»

«Das Thema Abtreibung war interessant und auch der Input, über den Tellerrand hinauszublicken. Beim Bibelteil fand ich keine sinnvollen Interpretationsmöglichkeiten. Die Gruppe war offen und es gab spannende Diskussionen.»

«Das Thema des Abends hat mein Interesse jetzt eher weniger geweckt. Das Lesen von Versen in der Bibel hat mir aber sehr gut gefallen. Ich habe für mich entdeckt, welch tolle Verse es in der Bibel gibt.»

«Es ist wichtig, dass man dieses Thema bespricht, es könnte plötzlich Realität werden. Es war ein Super-Einstieg mit dem Film. Alle haben aktiv mitgemacht. Es ist gut, wichtige Themen vorher zu besprechen, damit man wenn’s passiert wenigstens teils vorbereitet ist.»

«Ich fand es gut, da es ein Thema ist, das man sonst nicht gerade anspricht. Ich glaube, wir konnten sehr offen miteinander diskutieren und man konnte herausspüren, was dafür und was dagegen spricht. Ich fand es gut sich mit solchen Entscheidungen im Leben zu befassen, die einem im späteren Leben betreffen können, dass man sie gut durchdenkt und überlegt.»

«Ich fand das Thema spannend. Die Methodik war gut, der Film ging irgendwie lang. Ich habe die Gruppe gut erlebt und wir hatten eine gute Diskussion. Mir wurde klar: Es gibt in diesem Thema viele Pro- und Contra-Argumente.»

«Ich finde, es gibt spannendere Themen. Der Film war gut und wir hatten eine sehr angenehme Gruppe. Ich nehme für mich mit, dass ich manchmal Entscheidungen mit Gott «teilen» sollte.»

«Es war sehr spannend, über dieses Thema zu reden. Man durfte die eigenen Meinung sagen, das gefiel mir sehr. Die Gruppe war perfekt. Ich habe gelernt, wie ich reagieren würde, wenn meine Freundin schwanger wäre.»

«Es war ein kritisches Thema aber dennoch aktuell. Ich konnte viel Neues lernen viele verschiedene Meinungen entdecken. Es war zudem sehr unterhaltsam. Ich nehme für mich mit, wie ich mit Verantwortung umgehe und viele Meinungen anderer Leute.»

«Das Thema war okay, man hätte noch etwas nehmen können, was mehr Diskussionspotential anregt, wir hatten alle die gleiche Meinung.»

«Ich fand das Thema gut uns spannend, es wurde gut angegangen und erklärt. Wir hatten eine gute Gruppe. Mir wurde klar, dass es immer schwierige Aufgaben im Leben gibt.»

«Ich fand das Thema spannend und gut umgesetzt. Ich hab nicht so viel Neues mitgenommen, dafür wars zu kurz. Aber vielleicht ist es für mich auch gut, mal in die Kirche zu gehen, wenn ich Entscheidungen treffen muss.»

«Das Thema spricht uns alle an. Wir haben viel miteinander geredet und ich fühlte mich gut verstanden. Mir wurde bewusst, dass ich Dinge aus verschiedenen Perspektiven beobachten muss.»

«Ich fand das Thema sehr spannend und es wurde ebenso spannend umgesetzt. Alle haben gut mitgemacht. Mir wurde bewusst, dass es nicht immer einfach ist, die richtige Entscheidung zu treffen, aber dass es für alles eine Lösung gibt.»

«Ich fand es sehr spannend, man konnte sich selbst auch viele Gekanken machen. Es gab viel zum Schreiben aber es war toll und abwechslungsreich. Ich nehme mit, dass ich über den Horizont hinaus schauen sollte, mich könnte was Besseres erwarten!»

«Spannendes Thema mit verschiedenen Meinungen, es wäre spannend noch mit mehreren anderen sowas auszutauschen und zu diskutieren. Ich nehme mit für mich, dass man Entscheidungen gut überlegen und von anderen Perspektiven betrachten soll.»

«Man konnte gut und vielseitig darüber reden und es gibt kein richtig oder falsch. Die Umsetzung war sehr abwechslungsreich: Film, diskutieren, Gruppenarbeit, Rätsel… Unsere Gruppe war sehr offen, kommunikativ und aufgestellt. Ich nehme mit, dass ich die Symbolik auf meiner Firmwegkerze in mein Leben einzubeziehen versuche.»