SEMA – unsere Pfarreien

 

Pfarrei Felix + Regula Niederglatt

Geschichte der Pfarrei

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Die Kirchgemeinde Niederglatt ist, wie der Geschichte entnommen werden kann, eine der ältesten der Umgebung. Das Entstehen einiger seiner Höfe und Weiler, wie Ascaa (Aesch) reicht schon in die Zeit der römischen Siedlungenzurück. Watt und Wilen werden bereits in den Jahren 882

und 897 urkundlich erwähnt. Schon sehr früh erstand auf dem heutigen Kirchplatz eine Kapelle zu Ehren von Felix und Regula. Als ihre Erbauer gelten die Gielen von Glattburg, Repräsentanten jenes Grafengeschlechtes, welches 1244 auch das nachbarliche Kloster Magdenau erstehen liess. Der Friedhof von Felix und Regula war vielfach auch der Gielen Grabstätte.

Im 14. Jahrhundert bestanden in der Pfarrei bereits die Höfe Niederglatt, Watt, Wilen, Städeli, Herrenhof, Homburg, Tobel und Aesch, über die um diese Zeit die Grafen von Toggenburg die Oberhoheit ausübten, bis sie 1476 endgültig in den Besitz des Klosters St. Gallen kamen.

Während der Reformationszeit machten auch die Kirchgenossen von Niederglatt schwere Tage durch. Im Jahre 1527 hörte jeder Gottesdienst auf. Ab diesem Zeitpunkt ward die Kapelle zu St. Felix ein paritätisches Gotteshaus. Der katholische Gottesdienst wurde vorerst von einem Frühmessmer und später von den Kaplänen aus Gossau besorgt. Die Protestanten erhielten bis 1599 von Oberglatt aus Betreuung, blieben bis 1616 ohne Hirte, um hernach durch den Prädikaten von Henau Unterweisung zu geniessen.

Im Jahre 1617 machte sich katholisch Niederglatt definitiv von Gossau los, bestellte endgültig einen eigenen Pfarrherrn und Abt Pius von St. Gallen erbaute seinen Untergebenen 1634 ein neues Pfarrhaus mit Scheune. Er schenkte ihnen noch dazu ein Messmergütlein und verfügte, dass ‚inskünftig auch die Höfe Rütti und Edelmatt zur Pfarrei zinspflichtig’ wurden. So konnte man sich schon einen Pfarrherrn durchbringen. Zwar war das Gehalt gleich Null, dafür konnte Hochwürden aber „1 Pfert und 4 Stück Hornviech“ halten. Die Bedürfnisse des weiteren kirchlichen Kultes fanden ihre Regelung dadurch, dass Verfehlungen gegen die Handhabung des Sittengesetzes enorme Strafeneintrugen. So wurden die Angehörigen eines Selbstmörders zu 1000 Gulden Busse, ein Treuloser vorerst zur jährlichen Stellung des Ewiglichtöles, im Rückfalle zur Erstellung der Friedhofsmauer verknurrt.

Über den Bevölkerungsstand von katholisch Niederglatt im Jahre 1670 gibt die Geschichte Aufschluss wie folgt: Katholiken 154, davon 54 Verehelichte und 100 Ledige, wovon 7 Arme, darunter 3 Gewohnheitsbettler. 1670 fiel das Pfarrhaus einem Brand zum Opfer; doch der fürsorgliche Fürstabt Gallus half sofort mit zu einem neuen.

Sehr viel zu leiden hatte St. Felix während der Toggenburger Religionswirren in den Jahren 1707 bis 1714. Die Reibereien zwischen den Katholiken (die zum Fürstabt hielten) und den Protestanten (mit Zürich und Bern im Hintergrund) erreichten ihren Höhepunkt in einer ganz bedenklichen Tat: Im Mai 1712 wurde das katholische Pfarrhaus von den evangelischen Toggenburgern und Waadtländer Horden geplündert. Pfarrer Schürpf musste fliehen und betreute nun von Eggenberg bei Wener (Niederwil) aus die ihm treuen Anhänger. Doch, als er einmal zu weit sich hervor wagte, wurde er gefangen genommen, unter Misshandlungen nach Oberglatt geführt und in einen Eselstall gesperrt. Nachdem der so Gefangene Hunger, Durst und verschiedenartigste Missetaten und Unbilden erduldet hatte, wurde er auf Anstiften von Weibern und unter ihrem Gespötte ermordet. Der katholische Messmer von Flawil trug einige Tage später den Leichnam nach Flawil, allwo Niederglatts einstiger Seelsorger in der Kappelle begraben wurde.

Schon 1714 wollten sich die 116 Protestanten von Hennau trennen zur Gründung einer eigenen Pfarrei. Henau und die zugewandten Orte von Zürich und Bern rieten ab. 1777 schafften die Katholiken eine erste Orgel an. 1788 zogen sie den Neubau des Turmes und Chores in Erwägung, doch streikten die Protestanten, da ihnen die Kirche gross genug vorkam. Da bauten die Katholiken allein, stellten 3 Altäre ins Chor und besserten das Schiff (heutige Mittelpartie) aus, woran die Neugläubigen 1603 Gulden leisteten. Der bisherige Altar kam in die Kappelle nach Oberuzwil.

Nachdem 1804 Niederglatt der politischen Gemeinde Oberuzwil einverleibt wurde, reifte bei den Protestanten immer mehr der Entschluss, sich zu der 1771 neu errichteten Pfarrei evangelisch Oberuzwil einzuverleiben, was am 24. November 1848 unter folgenden namhaften Opfern geschah: 2646 Gulden Pfrundkapital an Henau, Loskauf vom neuen Pfarrhof in Niederuzwil  mit 147 Gulden und von der Kirchenbaupflicht in Niederglatt um 380 Gulden, Einverleibungstaxe in Oberuzwil von 2000 Gulden. Dagegen stand den Evangelischen in Niederglatt ein Freidhofnutzungsrecht bis 1858 zu.

Für katholisch Niederglatt, damals 336 Seelen zählend, begann nun eine Zeit innerer und äusserer Aufbauarbeit. Der Versuch, Niederglatt in die vom Kirchenbau 1808 in schwerer Schuldenlast befindlichen Pfarrei Bichwil zu inkorporieren, misslang. Das Jahr 1852 führte zum Umbau von Kirche und Turm in die heutigen Dimensionen.

Aus einem Zeitungsartikel zur Innenrenovation , 23. November 1934

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