Lieber Josef, im März 1996 kamst du als Pfarrer nach Flawil und ab 2005-2011 warst du auch Pfarrer aller vier Pfarreien der Seelsorgeeinheit Magdenau. So hat dein Tod unzählige Menschen auch in unseren vier Dörfern sehr betroffen gemacht.
Jemand hat mal über dein Wirken gesagt: „In Flawil brennt das ewige Licht nicht nur in der Kirche, sondern auch im Pfarrhaus.“ Das kann man ganz wörtlich dafür verstehen, dass das Licht in deinem Büro meist über Mitternacht hinaus brannte und Zeichen deines fast übergrossen Einsatzes war.
Wir möchten diesen Satz auch symbolisch verstehen: Quelle für dein Wirken war Jesus, der von sich gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ Und du wolltest dieses Licht, das dich erfüllte, zu ganz vielen Menschen tragen.
Die Kirche als Reich Gottes und als lebendige Gemeinschaft nicht nur der Gottesdienstfeiernden war dir ganz wichtig. Mit grossem Elan setztest du dich dafür ein, den Traupaaren, den Taufeltern, den Kindern und Jugendlichen die Tore zu dieser Gemeinschaft zu öffnen. Du verbrachtest auch unzählige Stunden in den verschiedensten Vereinen und Gruppierungen. Eine gute Zusammenarbeit mit uns Räten und im Seelsorgeteam war dir stets sehr wichtig.
Ganz besonders lagen dir die Menschen am Herzen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen. Ein Beispiel war dein grosser Einsatz für die Gründung und den Betrieb des b-Treffs für Armutsbetroffene in Flawil.
Christliche Gemeinschaft durfte für dich keine nationalen Grenzen kennen, dies kam ganz besonders zum Ausdruck im Aufbau und der Pflege der Pfarreipartnerschaft mit Kangemi.
Lieber Josef, du hast das Licht des Ewigen Gottes auf sehr authentische Art in die Herzen ganz vieler Menschen in unseren vier Dörfern und unserer Partnerpfarrei getragen. Es möge in den Herzen deiner Familienangehörigen und ganz vieler anderer Menschen weiterbrennen. Vielen Dank für alles und mögest du das ewige Licht Gottes jetzt in voller Fülle erfahren.
Hans Brändle und Markus Stäheli